Black Friday ist umsatzstärkster Tag im Jahr: Welche Risiken birgt der Trend?
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Der Black Friday ist längst mehr als ein intensiver Verkaufstag. Er hat sich weltweit zu einem regelrechten Konsum-Event entwickelt. Woher der Trend kommt und welche Folgen er hat? Fakten.org hat die Antworten darauf.
Gigantische Umsatzzahlen dank Black Friday
Was ursprünglich als eine US-amerikanische Tradition begann, dominiert mittlerweile auch in Europa den November. Neben verlockenden Angeboten bringt der Black Friday aber auch einige Herausforderungen sowie Risiken mit sich.
Der Ursprung des Black Friday liegt, wie könnte es auch anders sein, in den USA. Dort leitet dieser Tag traditionell das Weihnachtsgeschäft nach Thanksgiving ein. Dabei gilt der Black Friday im Einzelhandel als umsatzstärkster Tag des Jahres.
Davon wollten auch europäische Händler profitieren. Dank kluger Marketingstrategien gelang es, den Black Friday schließlich in Europa einzuführen. Das Ziel auf Seiten der Händler: Leere Lager und volle Kassen. Das Ziel aus Konsumentensicht: Waren zu Schnäppchenpreise zu ergattern.
Die Umsatzzahlen sind nicht nur in Amerika, sondern inzwischen auch in Europa gigantisch. Allein in Deutschland belaufen sie sich im Schnitt auf etwa 5 Milliarden Euro jährlich.
Im Rahmen der Umfrage gab gut ein Fünftel der Befragten an, dass sie in diesem Jahr an Black Friday und Cyber Monday zwischen 51 und 100 Euro ausgeben wollen. Mit 28 % plant der Großteil der Befragten, zwischen 101 und 250 Euro bei der Schnäppchenjagd auszugeben. 3 % der Befragten planten sogar, über 1.000 Euro an den Aktionstagen ausgeben zu wollen.
Tricksen die Anbieter bei Rabatten? Wie hoch ist die Ersparnis wirklich?
Der Black Friday genießt wahrlich einen Hype. Doch ist nicht als was glänzt auch echtes Gold. Ein Kritikpunkt am Black Friday ist beispielsweise die Glaubwürdigkeit der Rabatte.
Verbraucherschutzstudien zeigen, dass viele Angebote nämlich gar nicht so günstig sind, wie sie dargestellt werden. Preisvergleichsplattformen belegen zudem immer wieder, dass einige Artikel bereits vor dem Black Friday günstiger erhältlich waren. Zudem basieren Rabatte häufig auf unverbindlichen Preisempfehlungen, die vom tatsächlichen Marktpreis weit abweichen können. Untersuchungen ergaben darüber hinaus, dass die tatsächliche Ersparnis an diesem Shopping-Tag im Schnitt nur bei etwa 4 % liegt.
Vorsicht vor Chinashops und Dropshipping
Besondere Vorsicht ist bei unbekannten Webshops geboten, die vermehrt auf das beliebte „Dropshipping“-Modell setzen. Diese Händler bestellen Artikel oft erst nach dem Kauf beim Kunden und versenden die Ware direkt vom Hersteller aus Fernost.
Für Kunden bedeutet das häufig hohe Rücksendekosten und unklare Lieferzeiten. In vielen Fällen ist das Produkt zudem überteuert, da Dropshipping-Händler eine erhebliche Marge aufschlagen. Um solche Probleme zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor der Bestellung die Seriosität des Shops zu überprüfen und auf eine europäische Rücksendeadresse zu achten.
Recht auf Rückgabe und die Tücken der Retouren
Käufer haben bei Online-Käufen in der EU ein 14-tägiges Rückgaberecht. Dieses beginnt ab Erhalt der Ware. Doch Vorsicht: Dieses Recht gilt nicht für spezielle Artikel wie Veranstaltungen oder individualisierte Produkte. Eine Rücksendung ist oft auf eigene Kosten möglich, sodass sich der vermeintliche Preisvorteil relativiert. Verbraucher sollten daher die AGB des Anbieters sorgfältig prüfen, um unerwartete Rücksendekosten zu vermeiden.
Was sind die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Massenkonsums?
Der Black Friday und ähnliche Events verleitet schnell zum Kauf von Produkten, die man vielleicht gar nicht wirklich braucht. Gerade im Bereich der Mode oder Elektronik erwerben viele Menschen Dinge, die sie sonst nicht kaufen würden.
Das führt zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch und folglich zu einer Belastung für die Umwelt. Die Herstellung, der Transport und die Entsorgung solcher Konsumgüter haben nämlich teils erhebliche ökologische Folgen und tragen logischerweise zur Verschwendung bei.
Ein Beispiel: Viele Verbraucher kaufen Elektronikartikel und ersetzen Geräte, die noch funktionsfähig sind. Dies fördert die Menge an Elektroschrott, der oft unsachgemäß entsorgt wird und giftige Substanzen in die Umwelt freisetzt.
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf kleine Händler sind nicht zu vernachlässigen. Große Konzerne können aggressive Rabatte anbieten, die kleinere Einzelhändler oft nicht bieten können. Dies setzt diese Händler unter erheblichen Druck und führt dazu, dass viele sich dem Preiskampf anschließen müssen, auch wenn sie dabei Verluste machen.
Des Weiteren sind auch soziale und ethische Aspekte zu beachten. So etwa schlechte Arbeitsbedingungen in Produktionsländern.
Impulskäufe und der „Kauf-Nix-Tag“ als Aufruf zum Konsumverzicht
Angesichts des Kaufkraftverlustes im Jahr 2023 wartete ein Großteil der Konsumenten in Deutschland den Black Friday ab, um geplante Käufe zu tätigen. Zudem gab insgesamt knapp die Hälfte der Befragten an, sich am Schnäppchentag Produkte gekauft zu haben, die sie sich ansonsten nicht leisten würden. Etwa 48 % haben sich von attraktiven Angeboten auch zu spontanen Käufen verleiten lassen.
Als Antwort auf den Kaufrausch haben sich Initiativen wie der „Kauf-Nix-Tag“ etabliert, die bewusst zum Konsumverzicht aufrufen. Einige Organisationen schlagen den „Green Friday“ oder „Fair Friday“ als Alternativen vor und ermutigen Konsumenten, nachhaltig produzierte Artikel zu erwerben.
Wer auf Konsum nicht verzichten möchte, kann sich auch für Produkte mit Umweltlabels oder sozialer Zertifizierung entscheiden. Solche Alternativen sollen das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum schärfen und die Kaufentscheidung reflektieren lassen.
Tipps für Schnäppchenjäger
Der Black Friday ist unbestritten ein Tag, an dem sich das ein oder andere Schnäppchen shoppen lässt. Ihn zu streichen, würde bei vielen sicher auf Unmut stoßen. Dennoch sollte man sich der Risiken bewusst sein und mit Bedacht einkaufen. Diese Tipps können dabei helfen:
Rabatte genau prüfen: Viele vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich als wenig preisgünstig. Eine vorherige Recherche auf Preisvergleichsplattformen kann helfen, den echten Marktwert einzuschätzen.
Wunschliste schreiben und Impulskäufe vermeiden: Die zeitlich befristeten Rabatte setzen Käufer oft unter Druck und verleiten zu Impulskäufen. Wer sich im Vorhinein eine Wunschliste schreibt, shoppt bewusster und vermeidet, am Ende doch mehr auszugeben und zu kaufen, als man eigentlich wollte.
Auf Rückgaberecht achten: Beim Onlinekauf besteht innerhalb der EU ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Vorsicht jedoch bei Sonderregelungen, insbesondere bei spezifischen Artikeln wie Tickets oder personalisierten Produkten.
Seriosität des Anbieters prüfen: Besonders bei unbekannten Webshops sollte man unbedingt sicherstellen, dass die Webseite über ein Impressum und eine Rücksendeadresse in Europa verfügt.
Abschließend lässt sich resümieren, dass der Black Friday sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Wer seine Kaufentscheidung jedoch überlegt trifft und sich über Preisvergleichsplattformen informiert, kann den Tag zu Gunsten des eignen Portemonnaies nutzen. Ein bewusster Umgang mit Konsum und alternative Konzepte wie der „Green Friday“ oder die Förderung lokaler Händler können außerdem nachhaltige Alternativen sein, die das Bewusstsein für die Auswirkungen dieses Massenkaufrausches schärfen.