CO₂-Abgabe in der Schweiz: 50 Franken Aufschlag auf Flugtickets

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CO₂-Abgabe auf Flugreisen: Seit 2024 erhebt die Schweiz eine CO₂-Abgabe von 50 Franken auf Flugtickets. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Emissionen im Luftverkehr zu reduzieren und klimafreundlichere Alternativen zu fördern. Nun, im Jahr 2025, zeigen sich die ersten Auswirkungen: Flugpreise steigen, die Nachfrage verändert sich. Die Luftfahrtbranche sucht nach Lösungen. Doch hat die neue Steuer tatsächlich den gewünschten Effekt?
CO₂-Emissionen in der Schweiz: Klimaziele weiterhin in Gefahr
Die Schweiz verfolgt seit Jahren eine aktive Klimapolitik. Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgasemissionen ist die CO₂-Abgabe, die bereits seit 2008 auf fossile Brennstoffe wie Heizöl und Gas erhoben wird.
Trotz dieser Maßnahmen blieben die Emissionen auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2022 beliefen sich die CO₂-Emissionen der Schweiz auf rund 32,9 Millionen Tonnen, deutlich über dem gewünschten Ziel. Das gesetzte Reduktionsziel für 2020 – eine Senkung um 20 % im Vergleich zu 1990 – wurde nicht erreicht.

Mit Blick auf das Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die Schweiz verpflichtet, die Emissionen bis 2030 um 50 % gegenüber 1990 zu senken. Doch auch 2025 zeigt sich: Ohne zusätzliche Maßnahmen wird dieses Ziel kaum erreichbar sein. Die Einführung der CO₂-Abgabe auf Flugreisen ist eine dieser Maßnahmen – aber reicht sie aus?
Warum trifft es den Luftverkehr?
Flugreisen sind nach wie vor einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Während andere Sektoren zunehmend auf nachhaltigere Technologien umsteigen, bleibt die Luftfahrt in Sachen CO₂-Reduktion hinterher.
- Ein Langstreckenflug von Zürich nach New York verursacht pro Passagier etwa eine Tonne CO₂.
- Flugreisen sind für rund 27 % der klimawirksamen Emissionen im Schweizer Verkehr verantwortlich.
- Technologische Alternativen wie Elektroflugzeuge oder Wasserstoffantriebe sind noch nicht marktreif.
Um eine Verlagerung auf klimafreundlichere Verkehrsmittel wie die Bahn zu fördern, wurde die 50-Franken-Abgabe eingeführt. Doch die Wirkung bleibt umstritten.

Erste Auswirkungen auf Flugpreise und Nachfrage
Nun, ein Jahr nach der Einführung der CO₂-Steuer, zeigt sich ein differenziertes Bild:
- Billigflüge sind besonders betroffen: Ein 50-Franken-Zuschlag auf ein Ticket für 80 Franken bedeutet eine erhebliche Verteuerung, was Passagiere abschreckt.
- Langstreckenflüge bleiben relativ stabil: Ein Ticket für 800 Franken verteuert sich nur um rund 6 %, was die Nachfrage weniger beeinflusst.
- Vielflieger und Geschäftsreisende spüren die Veränderung am stärksten, insbesondere auf Kurzstrecken innerhalb Europas.
Einige Fluggesellschaften haben begonnen, die Zusatzkosten in ihre Preismodelle einzubauen. Andere bieten CO₂-Kompensationen oder alternative Treibstoffprogramme an, um ihre Kunden zu beruhigen. Dennoch sind die Flugpreise insgesamt gestiegen – und es zeigt sich, dass dies durchaus Auswirkungen auf das Reiseverhalten hat.
Die Luftfahrtbranche unter Druck wegen CO₂-Abgabe
Die Reaktionen der Luftfahrtbranche auf die neue Steuer sind unterschiedlich:
- Billigfluggesellschaften sind besonders betroffen, da ihr Geschäftsmodell auf niedrigen Ticketpreisen basiert. Einige Anbieter haben ihre Routen reduziert oder Preise deutlich angehoben.
- Große Airlines setzen vermehrt auf nachhaltige Treibstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF), um ihre Klimabilanz zu verbessern. Allerdings sind diese Treibstoffe teuer und noch nicht weit verbreitet.
- Flughäfen und Reiseanbieter verzeichnen sinkende Buchungen auf Kurzstrecken, während Alternativen wie die Bahn an Beliebtheit gewinnen.
Auch der internationale Wettbewerb spielt eine Rolle: Während die Schweiz eine strenge CO₂-Abgabe einführt, gibt es in anderen Ländern weniger Einschränkungen. Dies könnte dazu führen, dass Passagiere auf Flughäfen im Ausland ausweichen, um günstigere Flüge zu buchen.
Hat die CO₂-Abgabe ihr Ziel erreicht?
Ob die 50-Franken-CO₂-Abgabe langfristig eine spürbare Reduktion der Emissionen bewirken wird, bleibt unklar. Kritiker bemängeln, dass die Maßnahme vor allem Reisende mit niedrigeren Budgets trifft, während Geschäftsreisende und wohlhabendere Passagiere weiterhin fliegen.
Einige Ergebnisse nach einem Jahr CO₂-Abgabe:
- Kurzstreckenflüge ab der Schweiz sind um bis zu 10 % zurückgegangen.
- Die Nachfrage nach Bahnreisen in der DACH-Region ist gestiegen.
- Internationale Airlines umgehen die Steuer teilweise durch alternative Start- und Landeorte.
Für Privatpersonen bedeutet die neue Steuer vor allem eine neue Kalkulation:
- Wer günstige Kurzstreckenflüge bucht, muss mit einem spürbaren Preisaufschlag rechnen.
- Bei teureren Langstreckenflügen fällt die Zusatzbelastung weniger stark ins Gewicht.
- Umweltbewusste Reisende könnten verstärkt auf Bahn oder alternative Reiseformen umsteigen.
Ob sich die Schweizer CO₂-Politik langfristig als Vorbild für andere Länder etabliert oder eher eine isolierte Maßnahme bleibt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Sicher ist jedoch: Die Schweiz geht mit ihrer konsequenten Klimapolitik einen mutigen, aber umstrittenen Weg.