Ist der Fleischkonsum in Deutschland wirklich rückläufig?
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Liegt der bewusste Verzicht auf Fleisch im Trend? Und ist der Fleischkonsum tatsächlich rückläufig? Fakten.org hat die Antworten darauf.
Eines gleich vorweg: Obwohl es in den letzten Jahren einen steigenden Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung gibt, ist der Fleischkonsum in Deutschland vergleichsweise immer noch hoch. Dennoch zeigt eine aktuelle, auf Statista veröffentlichte Erhebung, eine abnehmende Tendenz in Bezug auf den Verzehr von Fleisch.
Fleischverbrauch in Deutschland pro Kopf in den Jahren 1991 bis 2022 (in Kilogramm)
Anhand der unten angeführten Statistik ist deutlich zu erkennen, dass sich der Fleischkonsum in Deutschland über die Jahre hinweg geändert hat. Lag der menschliche Verzehr von Fleisch im Jahre 1991 in Deutschland jährlich noch bei 63,9 Kilogramm pro Kopf, so sank dieser 2022 auf 52 Kilogramm. Der Fleischkonsum in Deutschland scheint also tatsächlich rückläufig zu sein.
Betrachtet man den Gesamtverbrauch von Fleisch in Deutschland, so zeigt sich ein Rückgang von 95,3 im Jahr 1991, auf 77,5 Kilogramm im Vorjahr. Erklärend sei erwähnt, dass unter dem Begriff „Gesamtverbrauch“ auch der Verbrauch von Tierfutter, die industrielle Verwertung sowie Produktverluste berücksichtigt werden.
Welches Fleisch wird am häufigsten verzehrt?
Eine weitere auf Statista veröffentlichte Studie gibt die Antwort auf die Frage nach der beliebtesten Fleischsorte am deutschen Markt. Die am häufigsten konsumierte Fleischsorte ist definitiv Schweinefleisch. So entfällt über 50 % des Fleischkonsums auf Schweinefleisch. An zweiter Stelle reiht sich Geflügelfleisch mit rund 12,7 Kilogramm, vor Rindfleisch mit ca. 8,7 Kilogramm, jeweils pro Kopf gerechnet.
Worauf ist der Rückgang von Fleischkonsum zurückzuführen?
Die tendenziell sinkende Konsummenge von Fleisch in Deutschland sei laut Statista vor allem auch auf die Zurückhaltung gegenüber Schweinefleisch zurückzuführen. Der Gesamtverbrauch von Schweinefleisch sank seit dem Jahr 1991 immerhin um über 14 Kilogramm. Die Statistik veranschaulicht die Entwicklung des Konsums von Schweinefleisch in Deutschland pro Kopf in den Jahren 1991 bis 2022. Im Vorjahr belief sich der gesamte Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland im Durchschnitt auf 40,2 Kilogramm, wovon ungefähr 29 Kilogramm für den menschlichen Verzehr bestimmt waren.
Verbraucher setzen vermehrt auf Tierwohl, Regionalität und Gütesiegel
Eine angemessene Tierhaltung scheint für viele Konsumenten an Bedeutung zu gewinnen. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022, schauen 64 % der befragten Personen beim Kauf von Lebensmitteln auf das Regionalfenster, welches die regionale Herkunft eines Produkts bestätigt. Auch das Bio-Siegel wird von 60 % der Befragten als Kriterium genannt.
Warum setzen viele Deutsche auf Lebensmittelsiegel?
Im Jahr 2019 befragte das deutsche Crowdsourcing-Marktforschungsunternehmen POSpulse über 950 Personen aus Deutschland zu ihren persönlichen Gründen für den Kauf von Lebensmitteln mit Siegel. Rund 76 % gaben an, dass sie durch Siegel auf eine höhere Qualität der Lebensmittel schließen. Ganze 66,3 % gaben die Nachhaltigkeit als ausschlaggebenden Grund an. Eine gesunde Ernährung stand für 62,9 % der Befragten im Fokus. 60,7 % der Befragten würde das Tierwohl und der Tierschutz am Herzen liegen. Eine qualitativ hochwertige Auswahl der Inhaltsstoffe bei Lebensmittel mit Siegel vermuten 51,3 %. Des Weiteren würden zusätzlich auch noch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Gesundheit und Tierwohl für die Befragten eine erhebliche Rolle spielen.
Werden einheitliche Tierwohllabels in Deutschland eingesetzt?
Insbesondere für die Gewährleistung des Tierwohls gibt es bisher noch kein einheitliches Siegel in Deutschland. Schon seit längerer Zeit aber stehen staatliche Mindeststandards zur Nutztierhaltung stark in der Kritik, nicht ausreichend Rücksicht auf das Tierwohl zu nehmen.
Als Reaktion auf die vermehrte Kritik wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland ein Vorschlag für ein staatliches Tierwohlkennzeichen für Schweine entwickelt. Dieses gliedert sich in drei Stufen, die unter anderem Vorgaben zum Platzbedarf, Transport und zu den Beschäftigungsmöglichkeiten für Schweine vorgeben. Weitere Vorschläge für andere Tierarten sollen zukünftig noch folgen.