Nachhaltige Mode boomt langsam. Warum kaufen nicht alle?
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Nachhaltige Mode ist längst mehr als nur ein vorübergehendes Phänomen. In den letzten Jahren hat sie stetig an Bedeutung gewonnen und immer mehr Menschen interessieren sich für Kleidung, die sowohl umweltfreundlich als auch unter fairen Bedingungen hergestellt wird. Was genau bedeutet nachhaltige Mode und warum begeistert diese doch noch nicht alle?
Was bedeutet nachhaltige Mode wirklich?
Wenn man von nachhaltiger Mode spricht, geht es nicht nur darum, wie die Kleidung am Ende aussieht. Vielmehr stehen die Materialien und Produktionsprozesse im Vordergrund. Bio-Baumwolle, recycelte Kunststoffe und andere umweltfreundliche Stoffe ersetzen zunehmend die konventionellen Materialien.
Doch auch die Menschen, die die Kleidung herstellen, spielen eine wichtige Rolle. Faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen sind zentrale Elemente, auf die in der nachhaltigen Mode geachtet wird. Wie bewusst wählen wir unsere Kleidung aus? Oft vergessen wir, dass hinter jedem Stück Kleidung eine lange Produktionskette steht.
Warum kaufen nicht alle nachhaltige Mode?
Obwohl das Bewusstsein für nachhaltige Mode wächst, landet sie nicht in jedem Einkaufswagen. Weniger als die Hälfte der befragten Personen in Deutschland kauft regelmäßig nachhaltige Mode, wie die Statista Consumer Insights zeigen. Doch warum? Eine einfache Antwort ist, dass viele Konsumenten andere Prioritäten haben. Für viele Deutsche zählen beim Kleidungskauf drei Punkte:
- Eine gute Passform, die den Körper vorteilhaft betont.
- Bequemlichkeit im Alltag.
- Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Diese Faktoren sind oft entscheidender als die Frage nach der Nachhaltigkeit. Liegt das daran, dass nachhaltige Mode nicht attraktiv genug ist, oder sind es eher die Preise, die abschrecken?
Was müsste sich ändern?
Es stellt sich die Frage: Was könnte den Anreiz schaffen, dass nachhaltige Mode von mehr Menschen gekauft wird? Die Antworten sind klar. Laut Umfragen wünschen sich Verbraucher vor allem drei Dinge:
- Die Kleidung sollte deutlich als nachhaltig erkennbar sein.
- Es muss ein breiteres und attraktiveres Angebot geben.
- Nachhaltige Mode sollte auch in den Geschäften verfügbar sein, wo die Menschen bereits einkaufen.
Hier zeigt sich ein Dilemma: Viele Menschen sind bereit, nachhaltige Kleidung zu kaufen, aber oft fehlt es an den richtigen Rahmenbedingungen. In einer Befragung gaben 41 % der Befragten an, dass nachhaltige Mode in Deutschland Aufholbedarf habe.
Große Marken und ihre Versprechen
Einige große Modekonzerne wie H&M und Zara haben auf den Trend reagiert. Sie bieten inzwischen Kollektionen an, die mit recycelten Materialien produziert werden oder auf Bio-Stoffe setzen. H&M hat beispielsweise seine „Conscious“-Kollektion eingeführt. Zara hat angekündigt, bis 2025 auf nachhaltige Stoffe umzustellen.
Doch reicht das aus? Kritiker bemängeln, dass diese Unternehmen oft nicht tief genug in ihre Produktionsketten eingreifen. Der Vorwurf des „Greenwashings“, also der bloßen Verwendung von Nachhaltigkeitsargumenten zu Marketingzwecken, steht im Raum. Es bleibt also offen, ob es sich nur um einen Trend handelt oder ob echtes Umdenken tatsächlich stattfindet.
Die Bedeutung von Secondhand-Mode
Neben der Produktion neuer nachhaltiger Kleidung gewinnt auch der Secondhand-Markt an Bedeutung. Immer mehr Menschen kaufen und verkaufen gebrauchte Kleidung, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Secondhand-Mode spart nicht nur Ressourcen, sondern verlängert auch die Lebensdauer von Kleidungsstücken. Besonders im Kampf gegen die schnelllebige „Fast Fashion“ hat der Secondhand-Markt eine wichtige Rolle eingenommen.
Mit 65 % im Bereich Fashion und Accessoires ist dies der Spitzenreiter bei gekauften Seconhand-Artikel.
Warum ist nachhaltige Mode in Deutschland noch nicht so populär?
Während in Ländern wie Indien und China der Anteil an Käufen nachhaltiger Mode höher ist, bleibt Deutschland im internationalen Vergleich zurück. In Deutschland spielt Bequemlichkeit eine große Rolle.
Kleidung muss praktisch und modisch zugleich sein – und das möglichst zu einem erschwinglichen Preis. Vielleicht ist es an der Zeit, dass nachhaltige Mode nicht nur umweltfreundlich, sondern auch in puncto Design und Verfügbarkeit mehr überzeugen muss.
Fazit
Nachhaltige Mode ist auf dem Vormarsch, aber noch nicht überall angekommen. Der Wandel geschieht nicht über Nacht. Es braucht noch ein Umdenken vieler. Wie sagte es einst der französische Designer Hubert de Givenchy: „Das Geheimnis der Eleganz liegt in der Einfachheit.“ In diesem Sinne könnte die Zukunft der Mode tatsächlich in ihrer Nachhaltigkeit liegen.