Sauberes Wasser ist überlebenswichtig. Trotzdem haben 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen gesicherten Zugang. Krankheiten, Armut und Konflikte sind die Folgen dieser dramatischen Krise. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Jeden Tag sterben rund 1.000 Kinder unter fünf Jahren durch Krankheiten, die mit verschmutztem Wasser zusammenhängen. Der Zugang zu sicherem Wasser entscheidet über Leben und Tod.
Wassermangel kostet täglich Leben
In vielen Regionen Afrikas ist Wasserknappheit allgegenwärtig. Laut UNICEF haben nur etwa 24 % der Menschen in Afrika südlich der Sahara Zugang zu sauberem Trinkwasser. Krankheiten wie Cholera, Typhus oder Hepatitis verbreiten sich dort ungebremst. Hier unterstreicht eine Statistik: Im Jahr 2022 hatten in Afrika nur 33 % der Bevölkerung Zugang zu sicheren Trinkwasserquellen. In Europa waren es 92 %, in Nord- und Südamerika 81 %. Diese Kluft zeigt die extreme Ungleichheit.
Jeder fehlende Brunnen, jede verdreckte Quelle wird so zur tödlichen Gefahr für Millionen Menschen. Besonders Kinder unter fünf Jahren sind extrem verwundbar.
Klimawandel: Sauberes Wasser wird noch knapper
Dürren, Überschwemmungen und versiegende Flüsse verschärfen die Situation. Der Klimawandel trifft vor allem die ärmsten Länder. Flüsse trocknen aus. Reservoirs schrumpfen. Ackerflächen werden unbrauchbar.
In Indien und Bangladesch mussten Millionen Menschen ihre Dörfer verlassen, weil Überschwemmungen ihre Trinkwasserversorgung zerstört haben. Wissenschaftler fordern schon heute drastische Maßnahmen.
Ohne kluge Wasserpolitik werden sich die Engpässe in den kommenden Jahren verschärfen.
Der Wasserbedarf explodiert weltweit
Die Nachfrage nach Wasser steigt rasant. Bevölkerungswachstum, Landwirtschaft und Industrie treiben den Bedarf in die Höhe. Eine Prognose zeigt: Bis 2030 wird die Wassernachfrage weltweit massiv steigen. In Afrika südlich der Sahara um 283 %, in Ozeanien um 109 %, in Südamerika um 95 %. In China wird ein Anstieg von 61 % erwartet, in Europa von 50 %. Nordamerika folgt mit 43 %. Diese Zahlen zeigen, dass nicht nur Entwicklungsländer betroffen sind.
Schon heute kämpfen Länder wie Spanien oder Italien regelmäßig mit Wasserknappheit.
Sauberes Wasser und wirtschaftliche Schäden durch Wassermangel
Fehlendes Wasser hat einen hohen Preis. In Ländern ohne stabile Trinkwasserversorgung sinkt die Produktivität deutlich. Bauern verlieren Ernten. Fabriken stehen still.
Die Weltbank schätzt den jährlichen Schaden durch Wasserprobleme auf etwa 260 Milliarden Euro. In Afrika verfehlen viele Länder dadurch wichtige Wachstumsziele.
Ohne Wasser können keine Städte wachsen, keine Unternehmen produzieren und keine Schulen arbeiten. Wasser ist das unsichtbare Fundament jeder Volkswirtschaft.
Gesundheitliche Gefahren durch verschmutztes Wasser
Verschmutztes Wasser ist eine tödliche Bedrohung. Laut WHO sterben jedes Jahr etwa 829.000 Menschen an Durchfallerkrankungen, die auf unsauberes Trinkwasser zurückzuführen sind.
Krankheiten wie Cholera, Ruhr und Hepatitis E breiten sich rasend schnell aus. Besonders in Regionen mit instabilen Gesundheitssystemen richten Epidemien verheerende Schäden an.
Investitionen in saubere Wasserprojekte könnten laut Studien bis zu neun Mal mehr wirtschaftlichen Nutzen bringen als sie kosten.
Sauberes Wasser: Konflikte um Wasser nehmen zu
Wasser wird immer öfter zur Ursache für Konflikte. Länder streiten sich um Flüsse, Staudämme oder Reservoirs. Eine Analyse zeigt: Zwischen 2010 und 2023 wurden weltweit 1.327 Wasser-Konflikte registriert. Davon führten 689 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. In 580 Fällen löste Wassermangel einen Konflikt aus. 58 Mal wurde Wasser gezielt als Waffe eingesetzt. Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich: Wer Wasser kontrolliert, kontrolliert Macht.
Schon heute warnen Experten vor regelrechten „Wasserkriegen“, besonders in Regionen wie dem Nahen Osten oder Nordafrika.
Lösungsansätze für sauberes Wasser
Die gute Nachricht: Lösungen gibt es. Regierungen können den Zugang zu Trinkwasser deutlich verbessern. Investitionen in moderne Wasseraufbereitungsanlagen und effiziente Bewässerungssysteme zahlen sich aus.
Bildung spielt eine zentrale Rolle. Wer Menschen über Hygiene, Wasseraufbereitung und nachhaltige Nutzung informiert, rettet Leben.
Laut UN-Bericht müssten jährlich etwa 114 Milliarden Euro investiert werden, um allen Menschen bis 2030 den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel.
Fazit
Ohne sauberes Wasser gibt es keine gesunde Gesellschaft, keine stabile Wirtschaft und keinen Frieden. Jede Regierung, jede Organisation und jeder Einzelne muss Wasser als das schützen, was es ist: die Grundlage allen Lebens.
Jetzt zu handeln kostet Geld. Nicht zu handeln kostet Leben.