Schwarmkauf bei Temu und SHEIN: Was läuft hier richtig?
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Schwarmkauf ist ein Phänomen, das besonders bei den E-Commerce-Plattformen Temu und SHEIN zu beobachten ist. Durch extrem niedrige Preise und ständig neue Rabatte haben diese beiden Anbieter Millionen von Kunden für sich gewonnen. Es ist ein einfacher psychologischer Trick, der hier angewandt wird.
Kampfpreise und schnelle Trends als Grundlage für Schwarmkauf
Temu und SHEIN locken ihre Kunden mit extrem niedrigen Preisen. Ein T-Shirt für unter 5 Euro oder Sneaker für knapp 10 Euro? Solche Angebote gibt es zuhauf auf beiden Plattformen. Diese Kampfpreise sind Teil einer radikalen Geschäftsstrategie. Der Logistikexperte Rico Back erklärt: „Temu und SHEIN setzen darauf, dass ihre Lieferanten und Logistikpartner die Kosten tragen.“
Im Gegensatz zu traditionellen Händlern unterhalten die Unternehmen keine Lagerbestände. Die Produkte werden direkt vom Hersteller an den Kunden verschickt, ohne dass sie vorher irgendwo zwischengelagert werden. Dadurch sinken die Betriebskosten drastisch und die günstigen Preise werden möglich.
Just-in-Time-Produktion und Großhandelspreise
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis liegt in der Art und Weise, wie die Produkte angeboten werden. Oft sind sie zum Zeitpunkt des Verkaufs noch gar nicht produziert. Erst wenn eine bestimmte Bestellmenge erreicht wird, beginnt die Produktion „just in time“.
Das spart Lagerkosten und ermöglicht es Temu und SHEIN, die Preise niedrig zu halten. Zudem werden viele Artikel direkt ab Fabrik verkauft, was Großhandelspreise für Endkunden ermöglicht. Temu bedient sich dabei aus riesigen Lagerzentren in China, wie zum Beispiel in Yiwu, einem Handelszentrum mit 75.000 Läden. Hier gibt es alles – von Weihnachtsdekorationen bis hin zu aufblasbaren Hunde-Swimmingpools – zu unschlagbar niedrigen Preisen.
Die Logistik als Herzstück des Erfolgs
Ein entscheidender Faktor, der Temu und SHEIN von anderen Onlinehändlern unterscheidet, ist ihre Logistik. Während Amazon eigene Lager unterhält und viel in Logistik investiert, verzichten Temu und SHEIN auf diese kostspielige Infrastruktur. Stattdessen nutzen sie eine Plattform, über die sich Verkäufer und Logistikdienstleister direkt verbinden.
Diese „E-Way-Bill“ genannte Lösung dient auch als Zolldokument und reduziert die Kosten für den internationalen Versand erheblich. Die Produkte werden einzeln aus China verschickt, was es ermöglicht, Zollfreibeträge in der EU zu nutzen. Dadurch bleiben viele Sendungen unter dem Grenzwert von 150 Euro und sind damit zollfrei.
Schwarmkauf als Verkaufsstrategie
Der Begriff „Schwarmkauf“ beschreibt, wie Temu und SHEIN durch günstige Preise und limitierte Angebote einen Kaufdruck erzeugen. Konsumenten greifen schnell zu, aus Angst, die günstigen Artikel könnten bald vergriffen sein.
Das Prinzip „Angebot folgt der Nachfrage“ wird hier auf den Kopf gestellt. Wenn genügend Kunden Interesse an einem Artikel zeigen, wird dieser erst produziert.
Preisdruck und sinkendes Vertrauen
Asiatische Onlinehändler wie Temu und SHEIN sind aufgrund des zunehmenden Preisdrucks in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Ihre Spottpreise und laufenden Rabatte ziehen viele Kunden an.
Doch während die Zahl der Nutzer weiter steigt, gibt es ein Problem: Das Vertrauen der Konsumenten. Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 ergab, dass nur knapp die Hälfte der SHEIN-Käufer die Vertrauenswürdigkeit der Plattform als hoch oder sehr hoch einschätzt.
Auch bei Temu ist es nicht besser: Rund 43 % der Befragten schätzen die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens auf hoch oder sehr hoch ein. Nur 11 % der Temu-Käufer bewerteten die Nachhaltigkeit der Produkte als hoch.
Diese Zahlen zeigen, dass Temu und SHEIN trotz ihrer Erfolge in puncto Nachhaltigkeit und Vertrauen noch Nachholbedarf haben.
Auch haben viele das Gefühl, manipuliert zu werden. Bei SHEIN sind es 51 % und bei Temu 42 % der Befragten.
Fazit
Temu und SHEIN verstehen es, die Bedürfnisse der Konsumenten nach günstigen Preisen und schnellen Trends zu bedienen. Durch geschickte Logistik, Zolltricks und den Verzicht auf eigene Lager minimieren sie ihre Kosten und maximieren gleichzeitig ihre Gewinne. Die kleinen Unternehmen bezahlen leider den Preis dafür, indem sie nicht mithalten können und Konkurs anmelden müssen.