Strompreis sinkt um 10 % – reicht das für Verbraucher?

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Der Strompreis in Deutschland war zuletzt einer der höchsten in Europa und steht im Spannungsfeld zwischen Klimaschutz, Energieversorgung und sozialer Gerechtigkeit. Während der Ausbau erneuerbarer Energien das Stromnetz nachhaltiger macht, bringt er auch Herausforderungen mit sich. Eine vielversprechende Antwort bieten dynamische Stromtarife, die nicht nur die Energiekosten optimieren, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Seit 2025 sind Stromversorger verpflichtet, dynamische Tarife anzubieten.
Strompreis-Entwicklung: Entlastung für Haushalte?
Der Strompreis hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Zum 1. April 2024 zahlten Haushaltskunden im Grundversorgungstarif durchschnittlich 45,62 Cent pro Kilowattstunde Strom. Die durchschnittliche Stromrechnung eines 3-Personen-Haushalts lag 2024 bei 120,61 Euro pro Monat, während sie zehn Jahre zuvor bei 85 Euro pro Monat lag.

Viele Grundversorger senkten zum Jahreswechsel 2025 die Preise um durchschnittlich 10 %. Laut Bundesnetzagentur bezogen zuletzt 24 % der Haushalte ihren Strom über Grundversorgungsverträge. Ein Anbieterwechsel kann beim Sparen helfen – was sich viele Verbraucher bereits zunutze gemacht haben: 2023 wechselten rund 4,4 Millionen Haushaltskunden ihren Stromanbieter außerhalb von Umzügen. Insgesamt wurden sechs Millionen Wechsel gezählt.

Warum bleibt der Strompreis trotz Senkungen hoch?
Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Neben den reinen Erzeugungskosten machen Steuern, Abgaben und Umlagen fast die Hälfte des Endpreises für Haushalte aus. Eine große Rolle spielen auch die Netzentgelte, die aktuell 28 % des Strompreises ausmachen.
Im Bundesländervergleich sind die Netzentgelte im Norden höher als im Süden, da der starke Ausbau von Wind- und Solarkraft hohe Kosten für die Integration in das Stromnetz verursacht. Die Bundesnetzagentur plant eine bundesweite Umlage zur gerechteren Kostenverteilung. Die Netzentgelte sind 2025 um 3,4 % gestiegen.
Strompreis und erneuerbare Energien: Senkung oder zusätzliche Kosten?
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien verändert die Preisstruktur. 2024 wurden 284 Terawattstunden des gesamten Bruttostroms in Deutschland aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, was 58 % der gesamten Strommenge entspricht. Während erneuerbare Energien langfristig die Stromerzeugungskosten senken können, erfordert ihre wetterabhängige Einspeisung hohe Investitionen in Netzausbau und Speichertechnologien.

Die zunehmenden Schwankungen im Stromnetz können zu negativen Strompreisen führen – das bedeutet, dass Stromanbieter dafür zahlen, dass Verbraucher überschüssigen Strom abnehmen, um das Netz zu entlasten.
Dynamische Stromtarife: Lösung für einen stabilen Strompreis?
Dynamische Stromtarife ermöglichen es Haushalten, ihren Stromverbrauch gezielt in Zeiten günstiger Preise zu verlagern. So kann mittags günstiger Solarstrom genutzt werden, während in Zeiten geringer Einspeisung – etwa an windstillen Abenden – der Verbrauch reduziert wird.
Dynamische Tarife bestehen aus einem festen Grundpreis sowie einem variablen Arbeitspreis, der sich stündlich oder viertelstündlich an den Börsenstrompreisen orientiert. Verbraucher mit einem Smart Meter profitieren direkt von niedrigen Preisen, wenn Strom im Überfluss vorhanden ist und zahlen mehr in Spitzenzeiten.

Dynamische Stromtarife bergen Risiken
Dynamische Stromtarife bringen Risiken mit sich. Die schwankenden Preise erschweren die langfristige Kostenplanung. Nicht alle Haushalte können ihren Verbrauch flexibel anpassen. Haushalte ohne Wärmepumpe, Elektroauto oder Batteriespeicher haben nur begrenzte Möglichkeiten, von den Tarifen zu profitieren.
Der rechtliche Rahmen für dynamische Tarife wurde mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende 2023 erweitert. Bis 2032 sollen Smart Meter flächendeckend eingeführt werden. Seit 2025 sind zudem alle Stromlieferanten dazu verpflichtet, einen dynamischen Tarif anzubieten.
Senkung des Strompreises – reicht das aus?
Die Preissenkungen für 2025 bringen kurzfristig eine Entlastung, doch langfristige Herausforderungen bleiben bestehen. Während erneuerbare Energien günstigen Strom ermöglichen, steigen Netzentgelte und Investitionen in die Infrastruktur. Dynamische Stromtarife könnten helfen, den Verbrauch flexibler zu gestalten, sind aber nicht für alle Haushalte eine sinnvolle Lösung.
Die zentrale Frage bleibt: Kann der Strompreis nachhaltig stabilisiert werden – oder stehen Verbraucher bald vor der nächsten Kostensteigerung?