Supermärkte verkaufen Markenprodukte günstig: Warum?
Ein Job als Quereinsteiger in Leibnitz? Bei Partl Bau sind die Chancen besonders hoch
Autohaus Temmer vergibt top KFZ-Mechaniker Jobs mit Aufstiegsmöglichkeiten in Leibnitz
Warum ist Praxiserfahrung so wichtig – der größte Steuerberater in Leibnitz im Interview
Supermärkte geraten zunehmend in Schwierigkeiten. In den Regalen von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka finden sich derzeit zahlreiche Markenprodukte zu stark reduzierten Preisen. Dieser Trend ermöglicht es den Verbrauchern, deutlich zu sparen. Doch die langfristigen Auswirkungen auf den Einzelhandel werfen Fragen auf.
Rabatte von Supermärkten auf Markenprodukte als Antwort auf die Inflation
Supermärkte haben ihre Sonderangebote massiv erhöht, um auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu reagieren. Viele Verbraucher achten stärker auf den Preis. So bieten die Händler Markenprodukte, die sonst teurer sind, oft günstiger an als ihre Eigenmarken. Beispielsweise können Kunden bei Kerrygold Original Irische Butter in einer Aktion über 52 % sparen. Der normale Preis liegt bei 3,39 Euro, während der Aktionspreis oft nur 1,62 Euro beträgt. Ein weiteres Beispiel ist Persil-Universalwaschpulver, das im ersten Halbjahr 2024 vierzehn Mal im Angebot war und dabei durchschnittlich 27 % günstiger verkauft wurde. Supermärkte versuchen so, ihre Kunden zu halten und den Druck der Inflation auf die Haushaltsbudgets zu mildern.
Preiserhöhungen bei Aldi Süd und Lidl im Jahr 2022: Ein komplexer Preiskampf
Während Supermärkte in Deutschland nun zunehmend auf Rabatte setzen, um Verbraucher trotz steigender Lebenshaltungskosten zu entlasten, waren die gezielten Preiserhöhungen im Jahr 2022 drastisch. Im ersten Halbjahr 2022 erfuhr rund 58 % des Sortiments bei Aldi Süd einen Preisanstieg, was 1.358 Artikeln entspricht. Bei der Mehrheit dieser Produkte wurde der Preis jedoch lediglich einmal erhöht, was auf eine vorsichtige Preispolitik hindeutet. Lidl folgte mit einem ähnlichen Ansatz, wobei 50 % der Artikel (1.216 Artikel) eine Preissteigerung erfuhren.
Der Preiskampf in den Supermärkten
Der Preiskampf bei Markenprodukten ist derzeit besonders intensiv. Fast 30 % des Umsatzes werden mit Artikeln im Angebot erzielt. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steuerung, die rund 27 % vor zwei Jahren ausmacht. Der Unterschied zwischen regulären Preisen und Aktionspreisen wird damit immer größer.
Ein gutes Beispiel dafür sind Bohnenkaffee und Bier: Im ersten Halbjahr 2024 wurden sechs von zehn Packungen Bohnenkaffee im Sonderangebot verkauft. Auch bei Bier ist der Preiskampf spürbar. Drei von vier Kisten Bier werden preisreduziert verkauft, wobei bekannte Marken besonders oft mit deutlichen Rabatten beworben werden. Diese Rabattschlachten sind somit kurzfristige Strategien, um Marktanteile zu gewinnen. Doch langfristig könnten sie Probleme verursachen, da sich Kunden daran gewöhnen, nur noch reduzierte Produkte zu kaufen.
Supermärkte geben bis zu 45 % Rabatt
Die verstärkten Rabattaktionen verändern das Konsumverhalten der Kunden erheblich. Immer mehr Verbraucher warten gezielt auf Sonderangebote, bevor sie Markenprodukte kaufen. Markenbutter ist ein Beispiel, das zeigt, wie extrem dieser Trend geworden ist. Im ersten Halbjahr 2024 wurden vier von zehn Päckchen Markenbutter im Angebot verkauft. Ein Jahr zuvor waren es noch sechs von zehn.
Auch bei Süßwaren und Snacks wie Pralinen oder Kartoffelchips erzielen die Händler einen großen Teil ihres Umsatzes mit Sonderangeboten. Verbraucher können bei Chips bis zu 45 % sparen. Kunden wechseln oft die Marke, um das beste Angebot zu bekommen. Dies führt auch langfristig zu einer Schädigung der Reputation der Marken.
Langfristige Risiken für Supermärkte und Hersteller
Obwohl Supermärkte und Markenhersteller kurzfristig von Rabatten profitieren, birgt diese Taktik somit langfristig erhebliche Risiken. Händler könnten in eine Preisspirale geraten, aus der es schwer wird, herauszukommen. Die ohnehin niedrigen Gewinnmargen im Lebensmitteleinzelhandel stehen unter weiterem Druck, nicht zuletzt wegen steigender Energie- und Personalkosten.
Für Markenhersteller kann die Häufung von Preisnachlässen das Image ihrer Produkte verwässern und den Markenwert langfristig schädigen. Dies zeigt sich auch bei Universalwaschmitteln und Weichspülern: Persil-Universalwaschpulver war im ersten Halbjahr 2024 vierzehn Mal im Angebot, mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 27 %. Ariel, ein Konkurrenzprodukt, wurde mit einer Ersparnis von 29 % beworben. Auch Küchentücher waren im letzten Jahr doppelt so oft im Angebot wie vor zwei Jahren.
Fazit
Die aktuelle Rabattstrategie der Supermärkte, die auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten der Verbraucher abzielt, birgt sowohl kurzfristige Vorteile als auch langfristige Risiken. Kunden profitieren zwar derzeit von den niedrigen Preisen, doch diese Strategie könnte langfristig die Branche negativ beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickelt, doch ein Umdenken könnte notwendig sein, um die Stabilität der Branche zu sichern.