31 % aller EU-Asylanträge werden in Deutschland gestellt. Wieso?
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31 % aller EU-Asylanträge werden tatsächlich in Deutschland gestellt. Deutschland ist damit derzeit das Hauptziel für Asylsuchende in der Europäischen Union. Laut aktuellen Eurostat-Daten wurden im Januar 2024 in Deutschland 26.375 Erst-Anträge auf Asyl gestellt, was etwa 31 % aller EU-Asylanträge entspricht. Doch warum zieht Deutschland so viele Asylsuchende an?
Wo werden die meisten Asylanträge gestellt?
In Deutschland werden die meisten Erst-Anträge auf Asyl gestellt, was rund 31 % aller EU-Asylanträge ausmacht. Mit einigem Abstand folgen Länder wie Spanien, Italien und Frankreich. Auch in den Jahren zuvor stellten die meisten Asylsuchenden ihre Erstanträge in Deutschland.
Herkunftsländer der Asylbewerber
Die meisten Asylbewerber in Deutschland stammen aus Syrien, gefolgt von der Türkei und Afghanistan. Allein aus dem Bürgerkriegsland Syrien kamen über 100.000 Menschen nach Deutschland, was einem Anteil von rund 31 % entspricht. Auch aus Ländern wie dem Irak, Iran und Russland fliehen viele Menschen nach Deutschland. Die folgende Statistik zeigt den genauen Überblick.
Gründe für die hohe Anzahl an Asylanträgen in Deutschland
Deutschland bietet politisch Verfolgten Asyl und gilt als eines der stabilsten und wohlhabendsten Länder in der EU. Die deutsche Wirtschaft bietet zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten und ein hohes Maß an sozialer Sicherheit. Diese Faktoren machen Deutschland zu einem attraktiven Ziel für Asylsuchende. Das Asylrecht in Deutschland ist durch Artikel 16a des Grundgesetzes verankert und basiert auf der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951. Dies verleiht dem Asylrecht in Deutschland Verfassungsrang und gewährleistet einen hohen Schutz für politisch Verfolgte.
Krisen und Konflikte weltweit erhöhen die Asylanträge
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland wurde auch durch weltweite Krisen und Konflikte beeinflusst. Der Krieg in Syrien, die politische Instabilität in der Türkei und die andauernden Konflikte in Afghanistan haben viele Menschen zur Flucht gezwungen. Deutschland hat eine bedeutende Anzahl dieser Flüchtlinge aufgenommen. Die EU hat auf die massiven Fluchtbewegungen, insbesondere aus der Ukraine, mit der Aktivierung der Richtlinie über den vorübergehenden Schutz reagiert. Diese ermöglicht eine unbürokratische Aufnahme von Geflüchteten. Ukrainische Staatsangehörige müssen kein reguläres Asylverfahren durchlaufen, was die Anzahl der offiziellen Asylanträge in Deutschland beeinflusst.
Herausforderungen und Probleme in Deutschland
Trotz der humanitären Aufnahmebereitschaft hat Deutschland mit erheblichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der hohen Zahl an Asylbewerbern zu kämpfen. Viele Deutsche fühlen sich überfordert und äußern Bedenken, dass sie nicht mehr „Herr im eigenen Land“ seien. Die Unterbringung und Integration der vielen Asylbewerber stellt Städte und Gemeinden vor große Probleme. Es gibt Engpässe bei Wohnraum, Bildung und Gesundheitsversorgung.
Einige Bürger kritisieren die Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre und fordern strengere Maßnahmen und bessere Kontrolle an den Grenzen. Die hohe Zahl an Asylbewerbern hat in Teilen der Bevölkerung zu Unmut und politischen Spannungen geführt. Es wird darüber debattiert, ob die Asylpolitik der Bundesregierung optimal gestaltet oder zu großzügig gehandhabt wurde.
Über 200.000 Asylanträge in Deutschland bereits im Jahr 2022
Laut UNHCR gab es weltweit zum Ende des Jahres 2022 etwa 35 Millionen Flüchtlinge und rund 62,5 Millionen Binnenflüchtlinge. Insgesamt wurden etwa 108 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. In Europa gab es 2021 rund 762.000 Asylsuchende. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland etwa 217.800 Erstanträge auf Asyl gestellt. Die Gesamtschutzquote lag bei etwa 60 %.
Auch wenn Deutschland eine hohe Zahl an Asylbewerbern aufnimmt, werden jährlich über 10.000 Personen abgeschoben. Im Jahr 2022 waren es rund 13.000 Personen. Die Mehrheit dieser Abschiebungen erfolgt auf dem Luftweg. Nicht jeder abgelehnte Asylbewerber ist jedoch unmittelbar ausreisepflichtig, da es juristische Ausnahmen gibt. Die Abschiebung gilt als staatliche Zwangsmaßnahme, um die Ausreisepflicht zu vollstrecken.
Fazit
Deutschland bleibt aufgrund seiner Stabilität, wirtschaftlichen Möglichkeiten und rechtlichen Rahmenbedingungen das bevorzugte Ziel für Asylsuchende in der Europäischen Union. Die effizienten Asylverfahren und die humanitäre Aufnahmebereitschaft Deutschlands führen dazu, dass ein erheblicher Anteil der EU-Asylanträge dort gestellt wird. Die Herausforderungen durch die hohe Zahl an Asylbewerbern, die öffentliche Meinung und die politischen Spannungen zeigen jedoch, dass die Flüchtlingspolitik weiterhin ein kontroverses und komplexes Thema bleibt.