Greenwashing in der Wirtschaft: Wenn Umweltschutz nur Fassade ist

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In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz in der Gesellschaft stark verändert. Immer mehr Verbraucher achten beim Kauf von Produkten oder Dienstleistungen auf Nachhaltigkeit, ökologische Produktion und soziale Verantwortung. Dieser Trend zwingt Unternehmen dazu, sich umweltfreundlich zu präsentieren. Doch nicht immer steckt hinter dem grünen Image echtes Engagement. In vielen Fällen handelt es sich um sogenanntes Greenwashing – eine Praxis, bei der Unternehmen sich umweltfreundlicher darstellen, als sie tatsächlich sind.
Was bedeutet Greenwashing?
Greenwashing ist eine Wortneuschöpfung aus „green“ (grün, im Sinne von umweltfreundlich) und „whitewashing“ (Schönfärberei). Es bezeichnet den Versuch von Unternehmen, durch gezielte PR-Maßnahmen und Marketingstrategien ein umweltbewusstes Image zu erzeugen, ohne dass das Handeln der Realität entspricht. Dabei werden etwa bestimmte Produkte als „nachhaltig“, „klimaneutral“ oder „biologisch“ beworben, obwohl diese Begriffe nicht oder nur teilweise zutreffen. Der Begriff wurde in den 1980er Jahren erstmals verwendet und hat seitdem zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Beispiele aus der Wirtschaft
Ein typisches Beispiel für Greenwashing sind Fluggesellschaften, die mit „klimaneutralen“ Flügen werben, weil sie CO₂-Ausgleichszahlungen tätigen. Die Emissionen, die bei einem Flug entstehen, werden dabei aber nicht vermieden, sondern lediglich durch Investitionen in Umweltprojekte „kompensiert“. Auch große Modemarken nutzen Greenwashing, indem sie sogenannte „grüne Kollektionen“ aus recycelten Materialien anbieten, während der Großteil ihrer Produktion weiterhin unter umweltschädlichen Bedingungen erfolgt.
Ein weiteres Beispiel sind Ölkonzerne, die auf ihrer Website oder in TV-Spots ihre Investitionen in erneuerbare Energien betonen – obwohl diese oft nur einen Bruchteil ihrer Gesamtaktivitäten ausmachen. In Wirklichkeit wird der Großteil ihrer Gewinne weiterhin mit fossilen Brennstoffen erzielt.
Mehr als zwei Drittel der Befragten in einer Umfrage aus dem Jahr 2023 in Deutschland erklärten, dass sie bewusst auf den Kauf bei einem Unternehmen oder dessen Produkten verzichten, sobald bekannt wird, dass dieses Unternehmen Greenwashing betreibt. Darunter versteht man den Versuch von Firmen, sich durch gezielte Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ein umweltfreundliches oder nachhaltiges Image zu geben, ohne dass dieses durch echte, dauerhaft umgesetzte Maßnahmen im täglichen Geschäft untermauert wird.

Warum ist Greenwashing problematisch?
Greenwashing täuscht nicht nur die Verbraucher, sondern behindert auch echten Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit. Wer glaubt, mit dem Kauf eines vermeintlich „grünen“ Produkts die Umwelt zu schützen, wird kaum nach nachhaltigeren Alternativen suchen. Außerdem entsteht durch Greenwashing ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, die weniger in tatsächliche Nachhaltigkeit investieren, sondern lediglich in Werbemaßnahmen.
Für kleinere Firmen oder solche mit echtem Umweltengagement bedeutet das oft eine Benachteiligung. Ihre glaubwürdigen Bemühungen werden durch den Vertrauensverlust, den Greenwashing verursacht, infrage gestellt. Darüber hinaus untergräbt Greenwashing das öffentliche Vertrauen in Zertifikate, Siegel und Umweltversprechen allgemein.
Wie erkennt man Greenwashing?
Um Greenwashing zu entlarven, lohnt sich ein genauer Blick auf die Aussagen eines Unternehmens. Werden konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduktion genannt oder nur vage Begriffe wie „grün“ oder „naturnah“ verwendet? Gibt es unabhängige Prüfzeichen oder nur selbst erfundene Logos? Auch lohnt sich ein Blick auf das Gesamtbild: Ist das nachhaltige Engagement Teil der gesamten Unternehmensstrategie oder nur auf einzelne Produkte begrenzt?
Verbraucherorganisationen und unabhängige Medienberichte können ebenfalls helfen, Greenwashing zu erkennen. Plattformen wie „CodeCheck“ oder „Label-online“ bieten Informationen zu echten und scheinbaren Umweltversprechen.
Verantwortung bei allen Beteiligten
Greenwashing ist ein ernstzunehmendes Problem in der heutigen Wirtschaft. Es schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Vertrauen der Konsumenten. Unternehmen sind gefordert, echte Nachhaltigkeit umzusetzen und transparent darüber zu berichten. Gleichzeitig tragen auch Verbraucherinnen und Verbraucher Verantwortung, indem sie kritisch hinterfragen, ob ein Produkt wirklich hält, was es verspricht. Nur durch mehr Transparenz, Aufklärung und gesetzliche Regulierung kann Greenwashing in Zukunft wirksam bekämpft werden.