Der Klimawandel ist ein beliebtes mediales Thema. Fast täglich liest man von Naturkatastrophen, der Veränderung des Wetters sowie der fatalen Umweltzerstörung durch Konzerne, die noch keine wirklich nachhaltigen Strategien in ihrer Unternehmensführung verankert haben. Doch das Thema Klimawandel begleitet die Menschheit schon sehr lange. Das Problem besteht darin, dass es noch nicht wirklich ins Bewusstsein gelangt ist, dass Menschen tatsächlich bereit sind, ihr Verhalten wesentlich zu verändern.
Menschen haben zu geringe Handlungsbereitschaft
Die Bevölkerung hat laut Experten noch ein unzureichendes Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels und somit auch eine zu geringe Handlungsbereitschaft. Dabei ist nicht zu wenig Wissen in den Köpfen der Menschheit vorhanden, sondern ein mangelndes Gefühl an Betroffenheit ist die Ursache dafür, dass noch zu wenig gegen die Folgen des Klimawandels unternommen wird.
Mangelndes Bewusstsein über die Folgen des Klimawandels
In Deutschland sind nur 7 % wirkliche Klimaskeptiker. Betroffene Bürger erleben aber im Zusammenhang mit dem Thema „Klimabewusstsein“ Zielkonflikte. Sie möchten mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, möchten aber auch länger im Bett bleiben. Schließlich entscheiden sich viele dafür, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, denn Schlaf ist ein höheres Ziel für den Betroffenen. Im Kopf wissen bereits viele, dass es notwendig ist, klimabewusster im Alltag zu handeln. Doch das wirkliche Gefühl der Betroffenheit fehlt, damit die Verhaltensweisen tatsächlich geändert werden.
Wie kann mehr Bewusstsein für den Klimawandel geschaffen werden?
Die Themen rund um den Klimawandel sind komplex. Hier sehen Experten auch eine Chance, Menschen auf unterschiedlichen Ebenen emotional zu erreichen. Wenn dies gelingt, können Handlungen verändert werden. Manche denken eher wirtschaftlich und interessieren sich daher vorwiegend für Chancen und Risiken des Klimawandels. Andere berühren eher die Themen Gerechtigkeit und Naturnähe oder die Erhaltung von Traditionen. Psychologen konnten nachweisen, dass die Aussage „4 von 10 Menschen gerettet“ versus der Aussage „6 von 10 Menschen konnten nicht gerettet werden“ erhebliche Unterschiede in der Beurteilung des Falles bei den meisten Menschen auslöst. Die Betonung von positiven Aspekten motiviert Menschen zum Handeln. Das wiederum heißt, dass es auch im Bereich des Klimawandels wichtig ist, Informationen ins Bewusstsein der Menschen zu pflanzen, die positiv sind. Beispielsweise Projekte, die bereits positive Entwicklungen aufzeigen.
Klimawandel in Deutschland
Der Klimawandel wird immer spürbarer. Die Entwicklung der Temperaturmittelwerte in Deutschland nach Jahreszeit zeigt einen deutlichen Anstieg, wie die folgende Grafik zeigt. Die 30-jährigen Temperaturmittelwerte in Deutschland sind in den vergangenen 60 Jahren in allen vier Jahreszeiten angestiegen. Besonders stark sind die Anstiege im Sommer zu beobachten. Im Vergleich der beiden 30-Jahre Temperaturen von 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 ist ein Anstieg von über einem Grad zu verzeichnen.
Die wärmsten Jahre waren die Jahre 2018 und 2022 mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad Celsius. Von den 20 abgebildeten wärmsten Jahren Deutschlands sind 14 in den vergangenen 20 Jahren gewesen. Die folgende Statistik zeigt die genauen Entwicklungen.
Stellt der Klimawandel eine Bedrohung dar?
In Hamburg wurde im Jahr 2022 eine größere Umfrage gestartet. Dabei wurde gefragt, ob der Klimawandel eine Bedrohung für Hamburg darstelle. Seit 2008 ist die Sorge über eine mögliche Bedrohung Hamburgs durch den Klimawandel deutlich gestiegen. Im Jahr 2011 empfanden 44 % der befragten Hamburger die Bedrohung durch Klimafolgen noch als weniger groß. Im Jahr 2022 empfanden bereits 72 % der Befragten die Bedrohung als sehr groß und groß.
Ängste in Handlungen umsetzen
Der Sommer 2023 brachte wieder Hitzebrände, Überschwemmungen, Extremfluten und Tornados. Der Klimawandel zeigt fatale Folgen. Die Angst vor diesen Folgen nimmt in der Bevölkerung zu. Das, wovor Wissenschaftler seit Jahrzehnten gewarnt haben, ist Realität geworden. In Zukunft geht es darum, dass diese Angst zum Handeln motiviert. Darin liegt viel Potenzial für eine notwendige Veränderung.
Detail am Rande: Die höchste jemals gemessene Temperatur betrug 55 Grad Celsius. Gemessen wurde sie in Tunesien. Die niedrigste gemessene Temperatur wurde in der Antarktis gemessen. Sie betrug -89,2 Grad Celsius.