Der AI-Pin von Humane ist seit Anfang 2024 in den USA auf dem Markt. Zu bieten hat der AI-Pin einiges. Manche sind der Meinung, dass diese Entwicklung das Smartphone bald ersetzen wird. Doch die ersten Testberichte sind ebenfalls am Markt und geben nicht gerade ein überragend positives Urteil ab.
Der AI-Pin: Ein Blick in die Zukunft des KI-gesteuerten Wearables
Der AI-Pin ist ein kleines Gadget, das an die Kleidung gesteckt wird. Es ist ein vollkommen eigenständiges Gerät mit einer Software, die speziell für KI entwickelt wurde. Das Gerät kommt ohne Bildschirm aus und sieht aus wie ein flachgedrückter Case von Ohrenstöpseln für das Smartphone, nur dass eine kleine Kamera integriert ist und es bei Benutzung leuchtet.
Das intelligente Wearable nutzt eine Reihe von Sensoren, die natürliche und intuitive Computerinteraktionen ermöglichen. Der Vorteil für den User sollte ganz klar in der Erweiterung des menschlichen Potenzials durch KI liegen.
Wie funktioniert der AI-Pin?
Das Gerät verfügt über ein AI-Mic. Das ist eine KI-gestützte Messaging-Plattform. Auch ein AI-Fotograf ist integriert. Die Benutzeroberfläche kann intuitiv bedient werden. Das Design ist sehr modern: weiß oder schwarz, flach und wiegt 20 Gramm. Im Inneren benutzt der AI-Pin eine Text-KI von ChatGPT-Hersteller OpenAI.
Damit werden Fragen und Befehle des Users ausgeführt. Auch ein Miniprojektor ist integriert. Damit werden Informationen direkt auf die eigene Hand projiziert. Vorstellen kann man sich das wie einen Schmierzettel, den man früher selbst auf die Innenfläche der Hand geschrieben hat. Heute wirft der AI-Pin die Nachricht in selbstgewählter Farbe auf die Hand. Sobald diese geschlossen wird, verschwindet die Info schon wieder.
Was kann der AI-Pin tatsächlich?
Der Pin wird als faszinierendes Tool für den Alltag vorgestellt. Man kann über den Pin die gewünschte Musik abspielen lassen. Man kann sich die wichtigsten E-Mails vorlesen lassen und auch den Befehl geben, diese zu beantworten. Es ist auch möglich, nach verfügbaren Restaurants in der Umgebung zu fragen und darum zu bitten, eine Reservierung für 19:00 vorzunehmen.
Der User kann aber auch 10 Mandeln in die Hand nehmen und darum bitten, den Proteingehalt dieser zu erfahren. Danach werden die Mandeln und beispielsweise drei Eier, ein Steak und ein Joghurt über den Tag verteilt gegessen. Der AI-Pin, so er permanent getragen wird, ist immer dabei – nimmt das Essen ohne Aufforderung auf – „überwacht“ somit den Menschen. Auf die Frage, wie viel Protein ich heute gegessen habe, gibt es dann die Antwort: 152 Gramm. Morgen musst du weniger essen – ich werde dich anleiten und dir sagen, wann du dein Limit von 80 Gramm Protein erreicht hast.
Der AI-Pin ermöglicht es auch, sich mit Menschen, die einem gerade im Kaffeehaus gegenübersitzen, via Social-Media zu vernetzen. Die Face-Analyse macht es möglich, herauszufinden, wer die betreffende Person ist.
Wer leitet das Unternehmen Humane und wie kam die Idee zustande?
Imran Chaudhri, CEO von Humane, verbrachte 20 Jahre bei Apple. Die bahnbrechende Benutzeroberfläche und Interaktionen auf dem iPhone wurden von ihm mitentwickelt. Bethany Bongiorno war ebenfalls bei Apple, zuständig für Software Engineering. Heute leitet sie zusammen mit Imran das Unternehmen Humane. Gemeinsam möchten sie die Zukunft mit dem AI-Pin noch intelligenter und persönlicher machen.
Datenschutz und Transparenz
Datenschutz und Transparenz stehen bei Humane und dem AI-Pin an erster Stelle. Das Gerät wird nur bei Benutzereingriff aktiviert. Mit dem auffälligen Trust Light und einem speziellen Datenschutz-Chip wird die Sicherheit der Benutzerdaten gewährleistet. Dabei blickt das Gegenüber im Kaffeehaus auf dieses Trust Light und kann darum bitten, dieses abzustellen, da die „Intimsphäre“ dadurch geschützt bleibt.
Warum Nutzer nach dem Test des AI-Pins nicht so begeistert sind
In den USA sind die ersten Testberichte zu Humanes AI-Pin erschienen. Tester bemängeln vor allem, dass das Gerät zu oft nicht korrekt oder gar nicht funktioniert. Die Verzögerungen, bis man eine Antwort bekommt, dauern oft zwischen 20 bis 30 Sekunden.
Die Benutzeroberfläche wird als umständlich empfunden. Die Hand muss immer bewegt werden, um sich durch verschiedene Menüs zu navigieren. In hellem Licht sind dabei die Projektionen auf der Hand kaum zu erkennen. Außerdem erscheint die Nutzung auch für das Gerät anstrengend. Überhitzung droht nach 7 Minuten. Danach braucht das Gerät eine Pause. Daher kann man auch in dieser Zeit nicht telefonieren. Test-User raten derzeit überwiegend vom Kauf ab.