Die Klimakrise hat immer gravierendere Auswirkungen. In den letzten Jahren sind globale Temperaturanstiege und extremere Wetterphänomene zu beobachten, was die Frage aufwirft: Verursacht die Klimakrise immer heißere Sommer?
Was ist die Klimakrise?
Die Klimakrise bezieht sich auf den langfristigen Wandel des Erdklimas. Hauptsächlich wird dieser durch menschliche Aktivitäten verursacht. Besonders die Treibhausgase sind schädlich. In Summe führen viele Aktivitäten zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur, was wiederum zu einer Vielzahl von Umweltveränderungen führt. Dazu gehören das Schmelzen der Polkappen, der Anstieg des Meeresspiegels und eine Zunahme von Extremwetterereignissen.
Klimakrise im DACH-Raum
Im DACH-Raum sind die Auswirkungen der Klimakrise deutlich sichtbar. Laut dem Deutschen Wetterdienst steigen die Durchschnittstemperaturen kontinuierlich an. Auch die Anzahl der Hitzetage nimmt zu. In der Schweiz zeigen Studien der ETH Zürich, dass die Gletscher schrumpfen. Dies hat langfristige Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Österreich verzeichnet ebenfalls eine Zunahme der Temperaturextreme, insbesondere während der Sommermonate.
Länder mit den meisten Hitzewellen-Tagen in Europa
Im Zeitraum 2020 bis 2023 gehörten die baltischen Länder und die Schweiz zu jenen Ländern in Europa, die insgesamt am längsten von Hitzewellen betroffen waren. In Estland herrschten an insgesamt 73 Tagen Wetterverhältnisse, die charakteristische Merkmale einer Hitzewelle aufwiesen.
Es gibt keine Standarddefinition für eine Hitzewelle. Allgemein spricht man von einer Hitzewelle, wenn über mehrere Tage und Nächte Temperaturen herrschen, die für die Region ungewöhnlich sind. Häufig werden daneben auch gesundheitlich relevante Parameter berücksichtigt, zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit.
In Deutschland herrschte im untersuchten Zeitraum von 2020 bis 2023 an insgesamt 34 Tagen typisches Hitzewellen-Wetter. In Österreich waren es 33 Tage, in der Schweiz hingegen 60 Tage, wie die folgende Statistik zeigt.
Auswirkungen der Klimakrise im DACH-Raum
Die Hauptauswirkung der Klimakrise im DACH-Raum ist die Zunahme extremer Wetterereignisse, einschließlich Hitzewellen, Trockenperioden und starker Regenfälle. Diese Phänomene können zu Ernteausfällen, Wasserknappheit und gesundheitlichen Problemen führen. In den letzten Jahren gab es in Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend häufigere und intensivere Hitzewellen. Diese führen nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern beeinträchtigen auch die Landwirtschaft und erhöhen das Risiko von Waldbränden.
Die Alpen, die sich über Österreich und die Schweiz erstrecken, sind besonders vom Gletscherschmelzen betroffen. Dies führt zu einem Rückgang der Süßwasserreserven und beeinträchtigt die alpinen Ökosysteme. Extremereignisse wie Starkregen führen in den DACH-Ländern zunehmend zu schweren Überschwemmungen.
Solche Ereignisse haben in den letzten Jahren Schäden an Infrastruktur verursacht und stellen eine Bedrohung für die Bevölkerung dar. Besonders in den Sommermonaten führen anhaltende Trockenperioden zu Wasserknappheit.
Durch die steigenden Temperaturen verändern sich die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Einige Arten wandern in höhere Lagen oder sind in ihrem Bestand gefährdet. Die steigenden Temperaturen können auch die Luftqualität beeinträchtigen und zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere in städtischen Gebieten.
Wie schätzen Unternehmen die Bedrohung durch die Klimakrise ein?
In einer im Jahr 2022 durchgeführten Umfrage des TÜV-Verbands gaben 65 % der befragten großen Unternehmen an, dass sie die globale Umwelt- und Klimakrise eher als wirtschaftliche Chance ansehen. Bei kleinen Unternehmen lag dieser Anteil bei 43 %. Für 32 % der befragten kleinen Unternehmen stellte die Umwelt- und Klimakrise hingegen eher ein wirtschaftliches Risiko dar.
Wenn die Erde um 2 Grad wärmer wird
Etwa 28 % der globalen Bevölkerung, also rund 2 Milliarden Menschen, erleben mindestens einmal alle 20 Jahre extreme Hitzewellen. Die Hitzebelastung in Städten stellt bereits ein ernsthaftes Problem dar, da urbane Hitzeinseln die Auswirkungen von Hitzewellen oft verschärfen. In Österreich werden ehemalige Hitzerekorde mittlerweile als normal angesehen.
Sollte der Ausstoß von Treibhausgasen weiterhin auf dem aktuellen Niveau bleiben, könnte die Anzahl der extrem heißen Tage pro Jahr, die derzeit bei etwa 40 liegt, bald auf 60 bis 80 Tage ansteigen. Darüber hinaus wirkt sich jede Zunahme der globalen Erwärmung überwiegend negativ auf die menschliche Gesundheit aus. Viele Studien zeigen, dass in Europa mehr Menschen an den Folgen von Hitzewellen sterben als durch andere Wetterextreme.
Fazit: Die Klimakrise führt im DACH-Raum zu spürbaren Veränderungen, darunter die Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen. Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Trends wahrscheinlich weiter anhalten werden.