Die Elite-Unis in der Schweiz haben weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Und das vollkommen zu Recht. Die Schweiz verfügt im Vergleich zu internationalen Universitäten über eines der wirkungsvollsten Hochschulsysteme der Welt. Das renommierte britische Hochschulmagazin „Times Higher Education“ hat dieses Ergebnis publiziert.
Was ist eine Elite-Uni?
Der Begriff „Elite“ leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet übersetzt „Auswahl“. Nur die Auswahl der besten Studenten darf an den besten Hochschulen der Welt studieren. Eine Uni wird zu einer Elite-Uni, wenn sie nachweisen kann, dass sie die Kriterien einer exzellenten Lehre und vor allem auch Forschung erfüllt. Cambridge und Oxford sind weltweit sehr bekannt, genauso wie Harvard, Yale und Princeton.
Schweiz belegt ausgezeichnete Plätze im Ranking
Die folgende Statistik zeigt die Auswertung der führenden Schweizer Universitäten im QS World University Ranking 2023. Bewertet wurden 100 unterschiedliche Universitäten weltweit. Die höchste Indexzahl, die erreicht werden konnte, betrug 100. Die ETH Zürich belegte mit 93,6 Punkten Rang 9, die École polytechnique fédérale de Lausanne bekam 89,2 Punkte und landete damit auf Rang 16 und die Universität Zürich schaffte 63,7 Punkte und somit Rang 83. Damit erzielte die Schweiz ein hervorragendes Ergebnis.
Die Elite-Unis der USA und England haben ebenfalls einen sehr guten Ruf. Im Kreis der Top 15 Hochschulen weltweit finden sich so renommierte Namen wie das Massachusetts Institute of Technology oder die University of Oxford. Die Schweizer Universitäten sind also in bester Gesellschaft. Von den 10 besten Universitäten weltweit ist die ETH Zürich die einzige, die nicht in den USA oder dem Vereinigten Königreich beheimatet ist.
Hoher Ausländeranteil an Schweizer Hochschulen
Eine interessante Entwicklung der letzten Jahre an Schweizer Hochschulen zeigt folgendes: Die Hochschulen gewinnen bei Studierenden aus dem Ausland zunehmend an Beliebtheit. Die Studenten kommen überwiegend aus den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien. Der Anteil der ausländischen Studenten an Schweizer Hochschulen lag im Jahr 2020/2021 bei 26,9 %, mit steigender Tendenz. Im Vergleich: In Deutschland liegt der Anteil bei Studierenden aus dem Ausland an den Hochschulen bei gerade einmal 15 %.
Ist die Investition in Elite-Unis zielführend?
Wer ins Topmanagement will, muss angeblich an einer Elite-Uni studiert haben. Doch diese Erkenntnis ist etwas überholt. Langzeitbetrachtungen ergeben, dass es nur ein geringer Teil der Studierenden schafft, später Reichtum aufzubauen. Die Chancen sind unfair verteilt, erzählen Lehrer. Oftmals entscheiden bereits die Familien und die entsprechenden finanziellen Ausgangssituationen darüber, wie sich die Sprösslinge, die die Elite-Uni besuchen, zukünftig auch selbst eine finanzielle Unabhängigkeit aufbauen können. Farbige sind in der Welt der Elite-Unis noch immer stark unterrepräsentiert.
Der amerikanische Traum
Durch zahlreiche Filme wurde immer wieder der amerikanische Traum gezeigt: Studenten, die es aus dem finanziellen Nichts schaffen, an einer Elite-Uni zu studieren. Nur die besten kommen nach oben und müssen sich keine Gedanken mehr über unbezahlte Rechnungen machen. Doch dies ist in der Realität nicht sehr oft der Fall.
Elite-Unis sind ein Sprungbrett
Darin sind sich Experten einig, doch eben nur für einen speziellen Teil der Absolventen. Die Absolventen teurer Elite-Unis verdienen tatsächlich überdurchschnittlich gut. Von den 10.000 Führungspersönlichkeiten, die befragt wurden, stammen rund 25 % von Elite-Unis. Ihr Durchschnittsgehalt lag bei 330.000 US-Dollar pro Jahr. Diejenigen, die es bis ganz nach oben geschafft haben, verdienen um die 530.000 US-Dollar pro Jahr. Hierbei handelt es sich um 0,1 % der Befragten. Die letzten 0,01 % in der Chefetage verdienen durchschnittlich 1,3 Millionen US-Dollar pro Jahr.
Ganz besonderer Hintergrund
Und nur eine Gruppe schaffte es, bei den 0,01 % der Bestverdiener mit dabei zu sein: die Männer, die als Kinder eine Privatschule besucht hatten. Diese Studie überraschte einige. Egal, ob danach eine Elite-Uni besucht wurde oder nicht, auch egal ob Mann oder Frau: Nur Männer mit einer Privatschule in der Grundausbildung schafften den letzten Sprint zum Spitzenjob. Der Grund liegt angeblich daran, dass Männer bereits in jungen Jahren soziale Netzwerke aufbauen, die während des Studiums gefestigt werden. Es ist wichtig, in bekannten „Boys-Clubs“ Mitglied zu sein.
Ranking der österreichischen Universitäten
Die Unis von Österreich schneiden im Ranking auch nicht schlecht ab. Die WU Wien schafft es auf Platz 22 der 70 besten Management-Programme. Die Universität Wien ist im „Times Higher Education“-Ranking nach Fachbereichen bei den Geisteswissenschaften weltweit unter den Top 50. In Österreich sind viele Personalchefs aber überzeugt, dass man auch „ohne Elite-Uni leben und Karriere machen kann.“
Detail am Rande: Die ETH Zürich hat seit ihrer Gründung im Jahr 1855 insgesamt 21 Nobelpreisträger hervorgebracht, darunter z.B. Albert Einstein.