Kommt 2023 eine Rezession in Österreich?
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Grundsätzlich wird die gesamte wirtschaftliche Situation in Europa, speziell in Deutschland und in Österreich, etwas optimistischer beurteilt als noch vor einigen Monaten. Immer mehr Experten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft schneller erholen wird als ursprünglich angenommen und wir „mit einem blauen Auge“ davonkommen werden. Doch die Perspektiven und Erwartungen für 2023 sind so unsicher wie selten zuvor. Entscheidend ist, wie sich die Wirtschaft von China tatsächlich erholen wird bzw. wie der Wirtschaftsaufschwung weiter vor sich geht. Besonders relevant ist, wie sich die Erhöhung des Leitzinses im Detail auswirkt und natürlich wie sich der Krieg zwischen der Ukraine und Russland entwickelt.
Wie könnten Prognosen aussehen?
Pauschal kann man sagen, dass mehr als die Hälfte der Ökonomen und Wirtschaftsexperten von einem 0,5 bis 1%igen Wirtschaftswachstum ausgehen.
Das Ifo-Institut rechnet mit einem milden Verlauf der Winterrezession. Im ersten Halbjahr wird die Wirtschaftsleistung etwas zurückgehen, doch eine schwere Rezession wird uns wahrscheinlich nicht bevorstehen. Doch immer wieder geben Experten auch den Rat, nicht zu optimistisch zu sein, da die Gesamtwirtschaftslage immer wieder von unterschiedlichen Entwicklungen abhängt und nur schwer eingeschätzt werden kann.
Die globalen Risiken sind hoch
Insgesamt hat sich die Weltwirtschaft abgekühlt und das hat natürlich Auswirkungen auf die Wirtschaft. China ist ebenfalls schwer einzuordnen. Zwar wurde die Null-Covid-Strategie aufgegeben, doch wie sich das bevölkerungsreichste Land tatsächlich im Jahr 2023 entwickeln wird, ist auch von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Wenn es möglich ist, die Null-Covid-Strategie weiterzuverfolgen, wird es zu einem Schub in der Weltwirtschaft kommen. Wenn nicht, ist natürlich das Gegenteil der Fall. Die EZB nimmt eine Erhöhung des Leitzinses im Ausmaß von 0,5 Prozentpunkten vor. Diese straffere Geldpolitik eröffnet auch unterschiedliche Szenarien.
Rückblick, damit eine Prognose vielleicht möglich wird
Das Jahr 2022 war wirtschaftlich kein einfaches Jahr. Die Kosten für Energie sind rasant gestiegen und die höchste Inflationsrate stürzt die Wirtschaft in eine tiefe Krise. Viele Fabriken und Unternehmen mussten schließen, viele Streiks wurden durchgeführt. Die Ergebnisse waren unterschiedlich. Dennoch konnte die deutsche Wirtschaft das Jahr 2022 mit einem leichten Plus beenden – konkret mit 1,9%.
Herausforderungen für 2023
Die größten Herausforderungen liegen klar in den Bereichen Arbeitsmarkt, Steuern und Regulierungen. Und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, die in den letzten Jahren auch gelitten hat. Österreich geriet in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in den Sog des weltweiten Wirtschaftsabschwungs. Beide Wirtschaftsforschungsinstitute- das WIFO und das IHS prognostizieren für Österreich, dass in den ersten Monaten des Jahres 2023 die Wirtschaft noch schrumpfen wird, um sich danach langsam zu erholen. Offensichtlich erleben wir 2023 eine prognostizierte Stagflation- kein Wirtschaftswachstum mit weiterhin hoher Inflation. Der Lichtblick liegt in der Arbeitslosigkeit, die angeblich niedrig bleiben sollte.
Stabilität kommt, wenn es Sicherheit gibt
Wirkliche Stabilität kann erst wieder herrschen, wenn Sicherheit vorhanden ist. Diese gibt es derzeit aufgrund der unkalkulierbaren Energiepreise nicht. Das ist der Unsicherheitsfaktor Nummer eins für Unternehmen. Sobald diese stabil bleiben und die Preise weiter sinken, wird auch die Inflation eingedämmt werden und sich die Konjunktur stabilisieren. Österreich wird ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland und der Euroraum erzielen. Die Abfederung der hohen Energiepreise für die Betriebe ist dabei ein entscheidender Faktor, der sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auswirkt. Die Entkoppelung von Strom- und Gaspreisen sowie der Ausbau von erneuerbarer Energie werden zentral wichtig bleiben.
Wirtschaftlich wird sich die Lage wieder verbessern, der Ausblick für 2023 hellt sich auf. Viele Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaft mit einem blauen Auge davonkommt.