Mythos Steuerparadies – gibt es das wirklich?
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Wer träumt nicht davon, keine Steuern zu zahlen? Immer mehr Privatpersonen suchen Länder, in denen sie zumindest weniger Steuern zahlen und wandern aus. Auch Unternehmen sind auf der Suche nach Steueroptimierungen und demnach auch auf der Suche nach Möglichkeiten, eine Steueroase für das eigene Unternehmen zu finden. Steueroasen sind Staaten, in denen niedrige bis keine Steuern zu zahlen sind. Wo welche Steuern unter welchen Bedingungen und Gegebenheiten zu zahlen sind, ist für viele zunehmend interessant geworden
Steueroasen sind für viele prominente Menschen aus Politik, Gesellschaft und Sport besonders attraktiv. Sie können durch diese Oasen sehr viel an Steuergeld sparen. Manche Vorgehensweisen sind dabei nicht immer so sauber oder gar illegal. Daher ist es wichtig, sich mit dem Thema genau und intensiv zu beschäftigen. Grundsätzlich versteht man unter dem Begriff „Steueroasen“ Länder, die geringe Steuern erheben und auch Länder, in denen Geld billig „geparkt“ werden kann. Bekannt ist hierfür beispielsweise die Schweiz.
Voraussetzungen, um zu einer Steueroase zu werden
Es gibt grundsätzlich keine einheitlichen Regelungen und Definitionen, die für alle Steueroasen anwendbar sind. Grundsätzlich geht man davon aus, dass Steueroasen vier Kriterien erfüllen müssen:
- Das jeweilige Land sieht keine oder nur geringe Steuersätze vor.
- Es gibt keinen Informationsaustausch zwischen der Finanzverwaltung und anderen Ländern.
- Bezüglich der Offenlegungspflichten besteht fehlende oder mangelnde Transparenz.
- Die grundlegenden Bestimmungen sind nicht eindeutig definiert.
Dabei ist es zum Beispiel möglich, dass bei einer Firma Angaben fehlen, wem die Firma gehört, was die konkrete Betätigung der Firma ist, und wie viel Umsatz gemacht wird.
Dubai ist nicht nur als Urlaubsziel attraktiv
In Dubai gibt es keine klassischen Steuerabgaben wie die Einkommenssteuer oder die Körperschaftssteuer für Unternehmen. Wer also nach Dubai auswandert, zahlt keine Steuern auf Gewinne. In diesen Regelungen sind Gehälter, Renten, Kapitalanlagen und Dividenden sowie Verkaufserlöse nicht inkludiert. Es ist daher egal, wie das Geld verdient wurde – es wird nur eine Mehrwertsteuer in Höhe von 5% eingehoben. Somit ist Dubai ein sehr attraktives Land für Unternehmer, die Steuern sparen möchten. Auch die Lohnsteuer entfällt auf das monatliche Einkommen für Angestellte.
Wie funktionieren Steueroasen?
Das Prinzip ist im Grunde genommen recht einfach. Logischerweise sucht man sich mit seiner Firma ein Land, das als Steueroase deklariert ist. Über dieses Unternehmen werden die Produkte eingekauft und dann an das heimische Unternehmen mit einem wesentlich höheren Preis weiterverkauft. Damit entstehen Gewinne, die aber nicht im Heimatland besteuert werden, sondern in dem Land, wo die Firma gegründet wurde. Somit wird der Gewinn wenig bis gar nicht besteuert. Eine Steuerhinterziehung vom Heimatland ist hier nicht gegeben. Die Vorgehensweise ist völlig legal. Die Besteuerung fällt immer dort an, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Es muss auch kein physisches Unternehmen gegründet werden. Es müssen also keine Büroräumlichkeiten oder Lagerräume angemietet werden.
Die beliebtesten Steueroasen
Guernsey und Jersey gehören zu sehr beliebten Steuerparadiesen. Beide Länder drucken ihre eigenen Geldscheine und verabschieden ihre eigenen Steuergesetze. Geheimhaltung und Verschwiegenheit werden hier sehr groß geschrieben – und das mit gigantischem Erfolg. Jersey verfügt über ein Vermögen von geschätzten fünf Milliarden US-Dollar pro Quadratkilometer.
Hongkong, Luxemburg, Caymans, … einfach ein Paradies
Hongkong erhebt keine Quellensteuern. Der Steuersatz für Unternehmensgewinne beträgt 16,5%. In Luxemburg sind Dividenden zu 50% steuerfrei, die Abgeltungsdauer auf Kapitalerträge beträgt 5%. Die Cayman Inseln haben von einem Steuersatz für Unternehmensgewinne sowieso noch nie etwas gehört und haben auch 0% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Ebenso in Singapur. Es verfügt über ein bereits legendäres Bankgeheimnis. Wer Edelmetalle wie Silber und Gold kaufen möchte, wird von der gesamten Mehrwertsteuer befreit. Besteuerung ist ebenfalls 0%. Auch die Bahamas schließen sich diesem nicht vorhandenen Steuersystem an. Alles 0%. Bulgarien erhebt 10 % auf Unternehmensgewinne und 10% auf Abgeltungssteuer.
Für jeden Bedarf gibt es die passende Steueroase. Zeit für Recherche muss auf jeden Fall investiert werden, um herauszufinden, welche Oase am besten passt. Und die Vor- und Nachteile müssen entsprechend gegenübergestellt werden. Die Panama-Papiere haben gezeigt, wie viele dubiose Briefkastenfirmen es in unterschiedlichen Steuerparadiesen gibt, mit denen Steuern in unvorstellbarer Höhe umgangen werden. Es ist das Geld, das den eigenen heimischen Wirtschaften fehlt.
Besteuerung in bestimmten Ländern ist zu hoch
Ja, manchmal sind die Steuern zu hoch. Bei der Besteuerung von Gewinnen in Österreich ist wohl niemand glücklich. Die gigantischen Firmen wie Amazon, Google, Facebook und Co haben keine moralischen Bedenken wegen der heimischen Wirtschaft. Sie zahlen (fast) nichts an Steuern. Amazon zahlt seit Mai 2015 Steuern. Zuvor verbuchte das Unternehmen die europäischen Gewinne über Luxemburg. Amazon zahlte weniger als 1% Steuern auf seine gesamten europäischen Gewinne. Ikea ist ebenfalls in Luxemburg zu finden. Bei einem Gewinn von 2,5 Milliarden Euro wurden gerade mal 48.000 Euro an Steuern bezahlt.
Im Zuge der Digitalisierung wird es immer leichter, Daten zu überprüfen. Auch politisch gibt es sehr viele Bemühungen, die Steueroasen abzuschaffen, um für Transparenz und Fairness zu sorgen. Derzeit ist nicht klar, wie lange es diese Paradiese noch geben wird, was das tatsächliche Risiko ist. Für den einfachen Bürger wird es wohl weiterhin keine Vorteile bringen und die großen richten sich’s eh, wie’s passt.