Online-Shopping erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch nicht alle Shops im Internet sind seriös und haben das Ziel, Kundenbedürfnisse tatsächlich zu befriedigen. Ihr Ziel ist es, an das Geld oder die persönlichen Daten von Menschen zu kommen. Die Betrugsfälle häufen sich in den letzten Jahren deutlich, die Abzocke im Internet wird zu einer immer größeren Gefahr. Die entscheidende Frage lautet: Wie kann der Konsument erkennen, wann es sich um Fake-Shops im Internet handelt?
Was sind Fake-Shops?
Fake-Shops sind schwer zu erkennen. Grundsätzlich bieten Fake-Shops den Käufern keine Gegenleistung. Obwohl der Versand von Produkten versprochen wird, erfolgt dieser fast nie. Kunden warten auch vergebens auf die Bearbeitung ihrer Reklamation. Das Ziel von Fake-Shops besteht ausschließlich darin, an das Geld oder die Daten von Konsumenten zu kommen. Dazu müssen die Kunden die Waren immer im Voraus bezahlen.
Gefahren, die Fake-Shops verursachen
Der Hauptschaden betrifft die Konsumenten, die Produkte bezahlen, die sie nie bekommen. Eine wesentliche Gefahr besteht aber auch darin, dass niemand weiß, was mit den persönlichen Daten geschieht. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Fake-Shops bewusst Waren verschicken, die zum Beispiel hochgiftige Inhaltsstoffe in Kinderspielzeugen, Sonnencremen oder in technischen Produkten enthalten. Die oftmals fehlerhafte Verarbeitung ist Ursache für Kabelbrände.
Ombudsmann in Österreich
Der gemeinnützige Verein „Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation“ ist Träger des Projekts „Internet Ombudsstelle“, die kostenlose Schlichtung und Beratung für Probleme beim Online-Shopping oder der Nutzung anderer digitaler Angebote zur Verfügung stellt. Von allen Fällen, die in Österreich beim Ombudsmann eingehen, handeln 23 % von Betrug. Die folgende Statistik zeigt, dass 10 % der Fälle auch bereits mit Fake-Shops zu tun haben.
Wie können Fake-Shops erkannt werden?
Grundsätzlich müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, bevor eine Bestellung abgegeben wird und die Rechnung im Voraus bezahlt wird. Folgende Punkte sollen hinterfragt werden:
Günstige Preise
Jeder kauft gerne günstig ein. Schnäppchen ziehen magisch an, doch wenn Produkte mit einer hohen Qualität oder von einer exklusiven Marke zu einem deutlich günstigeren Preis angeboten werden, als sonst üblich, ist erhöhte Aufmerksamkeit notwendig.
Shop und Webadresse passen nicht zusammen
Hilfreich ist es, die Web-Adresse anzusehen. Der Name der Domain sollte nicht zu stark vom Namen oder dem Angebot auf der Website abweichen. Sobald eine Adresszeile zu erkennen ist, die weit von der Spezialisierung des Unternehmens entfernt liegt, kann dies ein weiterer Hinweis auf einen Fake-Shop sein.
Nicht klar erkennbar, was der Shop genau anbietet
Shops, die ein umfangreiches Sortiment anbieten, sollten auch genau unter die Lupe genommen werden. Auffällig ist es, wenn ein Online-Shop viele billige No-Name-Produkte anbietet und nur einige Markenartikel zu sehr günstigen Preisen. Auch auf Schreibfehler ist zu achten. Eine Ware von „Luis Vitton“ ist eher ein Hinweis auf ein gefaktes Produkt als ein begehrtes Original des bekannten Designers Louis Vuitton.
Zahlungen im Voraus
Fake-Shops bieten häufig nur Zahlungen an, die im Voraus stattfinden. Bei dieser Zahlform hat der Konsument selten die Möglichkeit, die Zahlung auch wieder zurückzuholen. Aufpassen muss man auch bei Logos. So existieren bereits nicht klickbare Logos von zum Beispiel PayPal & Co. auf Seiten von Fake-Shops. Teilweise gibt es auch nicht die Möglichkeit, Versandoptionen frei auszuwählen. Rücksendungen sind nicht möglich.
Informationen fehlen
Tippfehler sind bei Fake-Shops häufig. Auffällig ist auch, dass die Seiten in unterschiedlichen Sprachen vorhanden sind. Inhalte erscheinen wahllos zusammenkopiert zu sein, Bilder haben eine sehr schlechte Qualität. Außerdem fehlen häufig die AGB, das Impressum oder die Erklärungen zum Datenschutz.
Fake-Shops sind nur von kurzer Dauer
Damit die Fake-Shops nicht auffliegen, wechseln sie laufend ihre Domains. Sie sind nur kurze Zeit im Netz und verschwinden dann wieder. Negative Bewertungen sind daher fast nicht möglich.
Falsche Zertifikate
Frei nach dem Prinzip „Papier ist geduldig“, werden auch mit Grafikprogrammen unterschiedlichste Qualitätssiegel und Zertifikate erstellt. Wichtig ist, diese zu überprüfen.
Was tun, wenn man Opfer eines Fake-Shops wurde?
Um den Schaden auch für andere Konsumenten so gering wie möglich zu halten, sollten der Verbraucherschutz sowie die Hausbank kontaktiert werden. Die Bank kann helfen, das bezahlte Geld zurückzuholen. Wichtiger Tipp: Immer Screenshots von den Seiten machen, sobald ein Verdacht auf Betrug besteht.
Fazit: Die Vorsicht ist die Mutter der Weisheit! Achtsamkeit und Kontrolle sparen Kosten und auch viel Ärger.