Billigflüge bieten oft verlockende Preise. Aber hinter den scheinbar günstigen Angeboten verbergen sich oft versteckte Kosten und ethische Bedenken. Die Tarifstrukturen der führenden Fluglinien können für Passagiere undurchsichtig sein und zu unerwarteten Ausgaben führen. Es ist daher entscheidend, vor der Buchung eines Billigflugs die Gesamtkosten zu berücksichtigen und abzuwägen, ob sich die vermeintliche Ersparnis tatsächlich lohnt.
Billigflüge können ziemlich nervig sein
Billigflüge stehen oft im Zentrum hitziger Diskussionen über Reiseethik und ökologisches Bewusstsein. Es scheint absurd, das Reisen mit Billigfluglinien zu verteidigen. Der Service ist oft mangelhaft und böse Überraschungen wie Verspätungen und Extragebühren sind an der Tagesordnung. Dennoch finden sich viele von uns gelegentlich in ihren unbequemen Sitzen wieder.
Warum also die Qualen auf sich nehmen? Oft ist es die praktischste Lösung. Gerade abseits großer Metropolen sind viele Destinationen nur durch Billigfluglinien erreichbar. Es geht dabei selten um die Ersparnis, denn wenn man alle Kosten einrechnet, bleibt sie meist minimal. Jedoch haben diese Fluggesellschaften oft ein Monopol auf kleinere Flughäfen.
Es mag fragwürdig erscheinen, diese ausbeuterisch agierenden Unternehmen zu unterstützen. Doch viele von uns sind nicht bereit, ihren Urlaub ausschließlich nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu planen. Ein Mittelweg scheint die Lösung zu sein. Wenn möglich, wird sogar das Auto genutzt, um die Umweltbelastung zu reduzieren und den Komfort zu steigern.
Den Preis zahlen andere
Ein Flug für weniger als 25 Euro nach Korfu? Klingt verlockend, aber der Preis wird schnell zum Trugschluss. Bei Billigflügen zahlen wir nicht immer nur mit unserem Geld, sondern vielfach auch mit den Arbeitsbedingungen des Flugpersonals und der Umwelt.
Das Personal arbeitet oft unter prekären Bedingungen. Viele Piloten sind nicht fest angestellt und haben kaum Rechte.
Zudem fördern Billigflüge einen inflationären Konsum. Dank der niedrigen Preise wird das Fliegen zum Alltag, was die Umwelt erheblich belastet. Ein weiteres Problem sind die versteckten Kosten, die den vermeintlich günstigen Flug am Ende teuer machen können. Sitzplatzwahl, Gepäck, Essen an Bord – all das kann den Preis schnell in die Höhe treiben.
Versteckte Kosten bei Billigflügen
Die Lockangebote der Billigfluglinien können schnell teuer werden. Zusätzliche Gebühren für Gepäck, Sitzplatzwahl und Verpflegung können den Flugpreis mehr als verdoppeln. Um diese Kosten zu umgehen, sollten Reisende strategisch packen und sich im Voraus über die Richtlinien der Fluggesellschaft informieren.
Langfristig ist es jedoch wichtig, das Preisschild des Fliegens zu überdenken. Billigflüge mögen auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, doch letztendlich zahlen wir alle einen Preis – sei es in Form von schlechten Arbeitsbedingungen, Umweltbelastung oder versteckten Kosten.
Billigflüge von unterschiedlichen Anbietern
Ryanair, EasyJet und Wizz Air sind bekannte Beispiele für führende Billigfluglinien in Europa. Diese Fluggesellschaften locken Passagiere oft mit niedrigen Grundpreisen, während sie gleichzeitig eine Vielzahl von Zusatzgebühren erheben. Von Gebühren für die Sitzplatzwahl bis hin zu Aufschlägen für Gepäck und Verpflegung an Bord können die tatsächlichen Kosten eines Fluges erheblich höher ausfallen als der ursprünglich beworbene Preis. Die folgende Statistik zeigt die führenden Low Cost Carrier in Deutschland in einer Janurarwoche des Jahres 2023 nach Anzahl der Starts. Eurowings liegt mit 2.060 Starts vor Ryanair mit 1.093 Starts an erster Stelle.
Fliegen wird generell teurer
Seit 2024 zahlen Fluggäste generell mehr für ihre Tickets als noch im Jahr davor. Auch Billigflugtickets werden um mindestens 19 Euro pro Ticket teurer. Der Grund liegt in der eingeführten Luftverkehrsabgabe für die Fluglinien, die diese Kosten an die Passagiere weiterverrechnet.
Die folgende Statistik zeigt die Entwicklung der durchschnittlichen Ticketpreise ausgewählter Billigfluglinien in Deutschland in den Jahren 2017 bis 2021 und 2023 jeweils an ausgewählten Tagen. Im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, kostete ein Ticket von Ryanair durchschnittlich 59 Euro. Im Jahr 2023 waren es 69 Euro, eine Steigerung von 17 %. Dabei ist zu beachten, dass die summierte Inflationsrate in Deutschland in den Jahren 2019 bis 2023 bei ungefähr 15 % lag. Und im Jahr 2024 wird alles noch teurer. Billig ist doch etwas anderes.
Trotzdem sind diese Billigfluglinien für viele Reisende aufgrund ihrer breiten Netzwerke und häufigen Flugverbindungen eine attraktive Option. Es liegt jedoch an jedem einzelnen Passagier, die Kosten und Nutzen sorgfältig abzuwägen und eine informierte Entscheidung zu treffen, ob sich ein Flug mit einer Billigfluglinie tatsächlich lohnt.