Das E-Rezept ist teilweise in Deutschland und Österreich eingeführt worden. Bereits seit dem 1. September 2022 sind Apotheken flächendeckend in Deutschland in der Lage, E-Rezepte einzulösen und mit Krankenkassen abzurechnen. In Österreich wurde das E-Rezept im Juni 2022 eingeführt. Der Vorgang spart Zeit und auch Wege – vieles sollte dadurch einfacher laufen. Seit 1. Juli 2023 können Patienten das E-Rezept einfach mit ihrer Elektronischen Gesundheitskarte (eGK) oder in Österreich mit der E-Card einlösen. Ab 1.1.2024 sollte das E-Rezept ein verbindlicher Standard in Deutschland und auch in Österreich sein. Die Frage, die viele beschäftigt, ist, wie der Ablauf konkret funktioniert und wie man das E-Rezept konkret nutzen kann.
Wie funktioniert das E-Rezept?
Das Rezept besteht aus einem digitalen Rezeptcode, ähnlich einem QR-Code. Auf diesem Code sind die verschriebenen Medikamente enthalten. In der Apotheke kann das E-Rezept, genau wie bisher ein ausgedrucktes Rezept, eingelöst werden. In Deutschland wird dazu die persönliche Gesundheitskarte verwendet, oder der Ausdruck vom Arzt auf Papier. Am besten wird die App „Das E-Rezept“ auf dem Handy installiert.
Nutzung über App
Für die Nutzung eines E-Rezeptes ist ein Smartphone erforderlich. Die App kann aus jedem Apple Store oder über Google Play heruntergeladen werden. Damit die App genutzt werden kann, müssen außerdem eine NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte sowie die Versicherten-PIN vorhanden sein. Diese PIN gibt es bei den zuständigen Krankenkassen und muss dort auch angefordert werden. Wichtiger Hinweis: Nur Gesundheitskarten, die die sechsstelligen Zugangsnummern oben rechts unter dem Schriftzug „Gesundheitskarte“ aufweisen, sind für die digitale Nutzung verwendbar.
Muss das E-Rezept genutzt werden?
Wer möchte, kann das Rezept in Papierform weiterhin für sich nutzen. Auf diesem Rezept befindet sich ein entsprechender Rezeptcode, der in der Apotheke gelesen werden kann. Das Rezept wird auch bereits digital signiert. Es ist somit auch ohne ärztliche Unterschrift gültig.
E-Rezept einlösen
Das E-Rezept kann sowohl in Apotheken vor Ort als auch in Online-Apotheken eingelöst werden. In Deutschland sind bereits alle Apotheken flächendeckend umgestellt.
Vorteile des E-Rezepts
Das E-Rezept ist sicher vor Fälschungen. Auch die Abläufe in der Arztpraxis sowie der Apotheke werden vereinfacht. Das E-Rezept kann auch an die Wunschapotheke gesandt werden und der Patient kann über die App erfahren, ob das entsprechende Medikament überhaupt vorrätig ist. Somit fallen lästige und auch unnötige Fahrten zu einer bestimmten Apotheke weg.
In Zukunft soll es auch weitere Funktionen geben. So ist geplant, dass die App eine Erinnerungsfunktion für eine Medikamenteneinnahme bekommt oder auch einen Wechselprüfungscheck. Dieser überprüft, ob bestimmte Arzneimittel untereinander verträglich sind. Zusätzlich sollen in Zukunft auch andere medizinische Leistungen wie Heilmittel, Hilfsmittel oder häusliche Krankenpflege schrittweise elektronisch verordnet werden.
Was sagen die Apotheken zur Einführung?
Apotheken und Ärzte waren nicht ausschließlich begeistert von der Einführung des E-Rezeptes. Eine Apothekenumfrage im März 2022 kam zum Ergebnis, dass nur 30,1 % der befragten Apotheker davon ausgingen, dass im Jahr 2023 in Deutschland flächendeckend das E-Rezept eingeführt werden sollte. Mit Juli 2023 wurden diese 30,1 % in ihrer Annahme bestätigt.
Nutzung durch Ärzte
Die Nutzung eines E-Rezeptes war im Jahr 2022 bei Ärzten noch nicht weit verbreitet. Nur 1 % der Ärzte nutzten das E-Rezept regelmäßig. Dennoch haben, wie die folgende Statistik zeigt, bereits 57 % der befragten Ärzte angegeben, dass sie sich vorstellen könnten, elektronische Rezepte in Zukunft auszustellen.
Detail am Rande: In Deutschland gibt es das E-Rezept nur für gesetzlich Krankenversicherte. Die privaten Krankenversicherungen planen die Einführung nach und nach.