Der Weltrisikoindex misst die Gefahr von Naturkatastrophen in verschiedenen Ländern. In einer Welt voller Herausforderungen, von Naturkatastrophen über wirtschaftliche Unsicherheiten bis hin zu politischen Unruhen, kann es beruhigend sein, zu wissen, wo die sichersten Orte auf dem Globus sind. Der Weltrisikoindex, regelmäßig veröffentlicht von der United Nations University, bietet hierbei eine interessante Perspektive. Der Index berücksichtigt sowohl die Gefahr von Naturereignissen als auch die Vulnerabilität von Gesellschaften gegenüber solchen Katastrophen. Wo lebt es sich also am sichersten auf der Welt?
Was genau ist der Weltrisikoindex?
Der Weltrisikoindex ist ein Instrument, das entwickelt wurde, um die Gefahr von Naturkatastrophen in verschiedenen Ländern zu bewerten. Der Index setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen:
Der Exposition gegenüber Naturereignissen (z.B. Erdbeben, Überschwemmungen, Wirbelstürmen) und
der Vulnerabilität der Gesellschaft gegenüber solchen Ereignissen. Dies beinhaltet soziale, wirtschaftliche, infrastrukturelle und ökologische Faktoren.
Sicherste Länder laut Weltrisikoindex im Jahr 2023
Im Jahr 2023 war der Staat Andorra mit einem Indexwert von 0,22 % der am wenigsten von Naturkatastrophen gefährdete Staat der Welt. Auf Platz 2 liegt Monaco mit 0,24 % und San Marino auf Platz 3 mit 0,36 %.
Warum sind diese Länder so sicher?
Ein Hauptgrund für die Sicherheit dieser Länder liegt in ihrer geographischen Lage. Viele liegen fernab von Gebieten mit hoher tektonischer Aktivität oder von Regionen, die häufig von schweren Wirbelstürmen betroffen sind. Zusätzlich dazu sind viele dieser Länder wirtschaftlich gut gestellt, was bedeutet, dass sie über Ressourcen verfügen, um in eine gute Infrastruktur, Bildung und andere Schlüsselelemente zu investieren, die zur Resilienz gegenüber Naturkatastrophen beitragen. Dennoch unterscheiden sich die Länder im Detail voneinander. Im Folgenden werden Andorra, Monaco und San Marino näher beschrieben.
Andorra
Andorra liegt nicht in einer besonders erdbebenanfälligen Zone. Während Erdbeben im Mittelmeerraum vorkommen können, ist das direkte Gebiet um Andorra nicht als Hochrisikobereich bekannt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Andorra in den Bergen liegt. Überschwemmungen und Erdrutsche kommen sehr selten vor. Weiters ist Andorra vor Hurrikans und ähnlichen Stürmen, die in niedrigeren Breitengraden vorkommen, sicher. Am ehesten können Schneestürme und Lawinen auftreten.
Auch die Bauvorschriften in Andorra sind sehr streng. Sie zielen darauf ab, Gebäude und Infrastrukturen erdbebensicher und widerstandsfähig gegenüber anderen Naturgefahren zu machen. Weiters zeigt Andorra auch ein starkes Engagement für den Umweltschutz und die nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen, was ebenfalls zur Minimierung von Umweltkatastrophen beitragen kann.
Monaco
Die geografische Lage von Monaco wird als sehr gut bewertet. Obwohl das Mittelmeerbecken an sich ein seismisch aktives Gebiet ist, ist die spezielle geographische Lage Monacos relativ sicher vor signifikanten Erdbeben. Monaco hat in den letzten Jahren auch in umfassende Infrastrukturprojekte investiert, um die Auswirkungen von Überschwemmungen zu mildern. Die Gefahr von Waldbränden ist in Südfrankreich recht hoch. Doch Monaco ist weitgehend urbanisiert und hat daher weniger anfällige Vegetation.
Auch die Frühwarnsysteme und Notfallpläne für verschiedene Szenarien sind sehr effektiv. Das Fürstentum verfügt über gut entwickelte Notfall- und Krisenmanagementpläne. Noch dazu gilt Monaco als eines der reichsten Länder der Welt und verfügt über finanzielle Ressourcen, um in präventive Maßnahmen, Erhaltung und Reparaturen im Falle einer Naturkatastrophe zu investieren.
San Marino
San Marino, eines der kleinsten Länder der Welt, verzeichnet auch niedrige Risikowerte im Hinblick auf Naturkatastrophen, wie dem Weltrisikoindex zu entnehmen ist. Ähnlich wie die bereits beschriebenen Länder profitiert auch San Marino von seiner geographischen Lage, indem es weitgehend von extremen Naturereignissen verschont bleibt. Erdbeben könnten zwar in der Region auftreten, doch San Marino selbst gilt nicht als Hochrisikogebiet. Das Land ist größtenteils hügelig, was es vor bestimmten Katastrophen, wie Überschwemmungen, schützt, jedoch sind die Risiken für andere Ereignisse, wie Erdrutsche, nicht vollständig auszuschließen.
Ein stabiles politisches System und solide Wirtschaft bieten San Marino zusätzlich eine gute Basis für stabile soziale und infrastrukturelle Verhältnisse. Auch wenn es nicht stark von Naturkatastrophen betroffen ist, trägt die allgemeine Stabilität des Landes dazu bei, dass potenzielle Risiken effektiv gemanagt und minimiert werden können.
Weltrisikoindex allein ist nicht aussagekräftig
Während der Weltrisikoindex wertvolle Einblicke in die potenziellen Risiken von Naturkatastrophen in verschiedenen Teilen der Welt bietet, sollte er nicht als einziger Indikator für die allgemeine Sicherheit eines Landes angesehen werden. Politische Stabilität, gesundheitliche Risiken und andere Faktoren spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Bewertung der Sicherheit eines bestimmten Ortes.
Dennoch bietet der Index eine nützliche Perspektive für Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen, die die Risiken und Vulnerabilitäten besser verstehen wollen, denen verschiedene Regionen ausgesetzt sind. Es ist ein Werkzeug unter vielen, das helfen kann, besser auf die Herausforderungen einer sich ständig verändernden Welt vorbereitet zu sein.