Flugpreise können aufgrund verschiedener Faktoren stark schwanken. Dazu gehören die Nachfrage nach Flügen, die Verfügbarkeit von Sitzplätzen, saisonale Schwankungen, die Wirtschaftslage, Treibstoffkosten oder etwa der Wettbewerb unter den Fluggesellschaften.
Aber auch externe Ereignisse wie Naturkatastrophen oder politische Unruhen können Einfluss auf die Preise haben.
Außerdem wäre da noch die Sache mit dem internen Algorithmus-System, dessen sich viele Airlines bedienen, um ihren Gewinn zu maximieren.
Fakten.org hat all diese Faktoren etwas genauer unter die Lupe genommen.
Wie setzen sich Flugpreise zusammen?
Die genauen Preisgestaltungen können je nach Fluggesellschaft und individuellen Faktoren variieren. Grundsätzlich setzen sich die Flugpreise jedoch aus folgenden Faktoren zusammen:
Nachfrage und Angebot: Die Preise können je nach Verfügbarkeit der Plätze und der Nachfrage nach Flügen variieren.
Saisonale Schwankungen: Zu beliebten Reisezeiten können die Preise höher sein.
Flugstrecke und Entfernung: Längere Flüge oder bestimmte Routen können teurer sein.
Buchungszeitpunkt: Frühzeitiges Buchen kann oft günstigere Preise bieten.
Flugklasse: Die Wahl der Sitzklasse (z. B. Economy, Business oder First Class) beeinflusst den Preis.
Treibstoffkosten: Schwankungen in den Kerosinpreisen wirken sich auf die Flugpreise aus.
Steuern und Gebühren: Diese können den endgültigen Preis erhöhen.
Wettbewerb: Die Konkurrenz zwischen Fluggesellschaften kann die Preise verändern.
Dynamic Pricing aufgrund von Algorithmen
Dass sich die Flugpreise offenbar ständig ändern und dasselbe Ticket an verschiedenen Tagen einen völlig anderen Preis haben kann, ist keine Einbildung, sondern ein Fakt.
Neben den bereits genannten Gründen sind vor allem auch die Airlines selbst maßgeblich an der Preisentwicklung beteiligt. So berechnet das jeweilige Management-Team meist in Zusammenarbeit mit einem professionellen Revenue-Manager exakt die Tarife. Unterstützt werden sie dabei von einem eigenen ausgeklügelten Algorithmus-System, das für einen maximalen Ertrag sorgt.
Kurzfristige Preisanpassungen sind dabei die Regel und Teil des sogenannten „Yield Managements“ (Ertragsmanagement). Flugpreise können sich dadurch beispielsweise aufgrund der Auslastung des Fliegers oder aufgrund der aktuellen Nachfrage im Nu ändern. Man spricht hier auch von Dynamic Pricing.
Monatliche Flugpreisentwicklung in Deutschland bis 2022
Die Statistik bildet die monatliche Entwicklung des Verbraucherpreisindex für die Personenbeförderung im Luftverkehr in Deutschland von Dezember 2020 bis Dezember 2022 ab.
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Der gesamte Verbraucherpreisindex für die Personenbeförderung im Luftverkehr Deutschlands lag im Dezember 2022 bei 132,1.
Wie kann man zu günstigen Tickets kommen?
Wer der Airline trotz ihres intelligenten Systems dennoch ein Schnippchen schlagen möchte, der sollte einige Eckpunkte beachten.
Zeitpunkt der Buchung
Allgemein kann gesagt werden, dass Flugtickets unter der Woche meist teurer sind. So geht der Algorithmus von Montag bis Freitag davon aus, dass die Tickets zu Geschäftszwecken gekauft werden und ein höheres Budget zur Verfügung steht. Die Preise sind damit höher.
Am Wochenende hingegen sinken die Preise im Normalfall wieder.
Uhrzeit
Marktkonform ergibt sich der Preis für Flugtickets durch die Nachfrage. Besonders gefragte Flüge zu bestimmten Uhrzeiten fallen damit meist teurer aus. Flüge in der Nacht oder sehr früh morgens sind meist günstiger zu haben.
Standort
Kontrovers wird es, wenn es um die Frage geht, ob die Airlines ihre Preise nach Standort der Buchenden kalkulieren. Vieles spricht eindeutig dafür. Die Fluggesellschaften selbst streiten dies jedoch ab.
Wer dennoch auf Nummer Sicher gehen will, der sollte am besten anonym surfen. So soll der Algorithmus die Preise je nach Standort der Geräte, von denen aus das Internet genutzt wird, berechnen. Surft man in der Stadt, geht das System davon aus, dass der Buchungsinteressierte über mehr finanzielle Mittel verfügt als jemand der sich am Land mit dem Internet verbindet.
Suchverhalten
Ebenso in den Flugpreis miteinkalkuliert ist das jeweilige Suchverhalten. Wird ein Flug besonders oft aufgerufen, so erkennt das Computersystem mithilfe von Website-Cookies dieses Verhalten und schraubt den Preis automatisch nach oben.
Fazit
Die Preisentwicklung bei Flügen kann einem Pokerspiel gleichen. Einige Tipps und Tricks können aber dabei helfen, als Gewinner auszusteigen.
Flugsuchmaschinen wie Skyscanner und auch einige Airlines zeigen eine Monatsübersicht mit den günstigsten Reisetagen an.
Als Faustregel gilt: Am günstigsten fliegt man außerhalb der Hauptsaison bzw. außerhalb von Stoßzeiten, da die Nachfrage geringer ist. Zudem empfiehlt es sich, anonym zu surfen. Wer sehr früh bucht, bekommt zwar meist einen Frühbucherrabatt, fliegt damit aber nicht unbedingt günstiger. So können auch Last-Minute-Angebote bzw. tagesaktuelle Flugpreise interessant sein.