90 % erneuerbare Energien? So funktioniert die Stromerzeugung in der EU
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Die Stromerzeugung und der Verkauf von Strom in der EU sind durch eine Vielzahl von eigenen Mechanismen geprägt, die sowohl wichtige ökologische als auch wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Auf EU-Ebene stammt der Großteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien, gefolgt von fossilen Brennstoffen und Kernenergie. Der Anteil erneuerbarer Energien variiert jedoch stark zwischen den Mitgliedstaaten aufgrund geografischer und wirtschaftlicher Unterschiede sowie politischer Entscheidungen. In einigen Ländern übersteigt der Anteil erneuerbarer Energien 90 %, während er in anderen weniger als 15 % beträgt.
Strommix wirkt sich auf Strompreise aus
Im Jahr 2022 betrieben 13 EU-Länder Kernkraftwerke, wobei acht davon mehr als ein Drittel ihres Strombedarfs aus Kernenergie deckten. Diese Vielfalt im Strommix spiegelt sich auch in den Strompreisen wider, die maßgeblich durch den Preis von fossilen Brennstoffen, insbesondere Erdgas, beeinflusst sind. Dies ist besonders relevant, da der Preis für Erdgas einen direkten Einfluss auf die Kosten für die Stromerzeugung hat.
Anteil an Energieträgern an der Nettostromerzeugung in der EU
Die Statistik zeigt den Anteil der einzelnen Energieträger an der Nettostromerzeugung in der EU in den Jahren von 2021 bis 2023. Die prozentuale Zusammensetzung des erzeugten Stroms wird dabei auch als Strommix bezeichnet. Die Strom- und Wärmeerzeugung mithilfe der Kernenergie stellt in der Europäischen Union mit rund 24,5 % den größten Anteil am Strommix dar.
Eine wichtige Rolle nimmt auch das Verbrennen von Erdgas bei der Stromerzeugung in der EU ein. Etwa 14,7 % der EU-weiten Nettostromerzeugung ging 2023 auf das Betreiben von Gaskraftwerken zurück. Im Jahr 2023 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung der EU bei rund 43 %.
Die erneuerbaren Energien setzen sich hierbei hauptsächlich aus Solarenergie, Windenergie (On- und Offshore), Biomasse, Speicher- und Laufwasser zusammen. Das Verfeuern von fossilen Energieträgern betrug in der EU knapp ein Drittel. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2023 rund 2.399 Terawattstunden in die öffentlichen Netze der EU eingespeist.
Im Jahr 2023 wurde der CO₂-Emissionsfaktor für den Strommix in Deutschland auf 380 Gramm pro Kilowattstunde geschätzt. Im Jahr 1990 waren es noch 764 Gramm pro Kilowattstunde. Der CO₂-Emissionsfaktor nahm demnach seit dem Jahr 1990 mit kleinen Ausnahmen kontinuierlich ab. In den Ländern der EU war laut aktuellstem Stand Polen das Land mit dem höchsten CO₂-Emissionsfaktor, gefolgt von Estland und Zypern. Am geringsten ist er in Luxemburg und Schweden.
Der CO₂-Emissionsfaktor
Der Strommix umfasst sowohl fossile sowie erneuerbare Energieträger. Der Emissionsfaktor ist Ausdruck für das Verhältnis der Masse eines freigesetzten (emittierten) Stoffes zu der produzierten Energieeinheit. In diesem Zusammenhang bedeutet dies also für das Jahr 2023, dass eine produzierte Kilowattstunde Strom 380 Gramm Kohlenstoffdioxid verursacht, die ausgestoßen werden.
CO₂-Emissionen in Deutschland
Kohlenstoffdioxid nimmt in Deutschland deutlich den größten Anteil an der Höhe der Treibhausgasemissionen ein. Die Höhe der CO₂-Emissionen in Deutschland nahm in den vergangenen knapp 30 Jahren zwar langsam, jedoch erkennbar ab. Damit einhergehend ist dieselbe Entwicklung auch bei den Pro-Kopf-CO₂-Emissionen hierzulande erkennbar. Der größte Verursacher von Kohlenstoffdioxid-Emissionen ist in Deutschland der Energiesektor.
Merit-Order-Prinzip regelt Preisgestaltung
Das Merit-Order-Prinzip regelt die Preisgestaltung auf dem Strommarkt, wo der billigste verfügbare Strom zuerst verkauft wird, in der Regel aus erneuerbaren Quellen.
Bei steigender Nachfrage kommen jedoch teurere Kraftwerke zum Einsatz, was den Gesamtstrompreis erhöht. Dies erklärt, warum trotz des hohen Anteils erneuerbarer Energien die Preise in der EU stark von den Gaspreisen abhängen.
Ukrainekrieg beeinflusst Energiepreise stark
Die geopolitischen Ereignisse wie die russische Invasion in die Ukraine haben die Energiepreise stark beeinflusst, da die EU aufgrund ihrer Abhängigkeit von russischem Gas teurere Alternativen wie Flüssiggas importieren musste. Dies führte zu einem Anstieg der Gas- und infolgedessen auch der Strompreise.
Um Verbraucher vor den steigenden Energiekosten zu schützen, haben viele EU-Länder Maßnahmen ergriffen, darunter Steuersenkungen und direkte Subventionen. Schätzungen zufolge haben die Mitgliedstaaten erhebliche Summen investiert, um die Auswirkungen der Preiserhöhungen auf Haushalte und Unternehmen zu mildern.
EU-Kommission: Legislativvorschlag zur Energiemarkt-Reform
Die Europäische Kommission reagiert, indem sie einen Legislativvorschlag zur Reform des Energiemarktes vorlegte, der darauf abzielt, zukünftige Preisschocks zu verhindern. Diese Reform wird derzeit von den EU-Ländern geprüft, um sicherzustellen, dass die Energieversorgung in Europa stabilisiert und die Energiepreise für die Verbraucher langfristig bezahlbar bleiben.